Es ist ein bislang einzigartiges Neuansiedlungsprogramm: Nach zähen Diskussionen hatte die Europäische Union 2008 beschlossen insgesamt 10 000 Flüchtlinge aus dem Irak aufzunehmen. Es sind, anders als zunächst vorgesehen, nicht nur Christen, sondern auch andere Minderheiten, die nicht mehr in ihrem Heimatland leben können. Deutschland hat ein Aufnahme-Kontingent von 2500 Irakern zugesagt. Das Besondere: Sie bekommen direkt nach der Ankunft eine Aufenthalts- und eine Arbeitsgenehmigung für drei Jahre und können staatliche Hilfen beantragen. Die Auswahl erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Uno-Flüchtlingskommissariat in Jordanien und Syrien. Dort leben derzeit etwa 2,5 Millionen der insgesamt 4,5 Millionen irakischen Kriegsflüchtlinge, oft in riesigen Lagern. Überprüft werden Sicherheit, Gesundheit sowie Integrationsfähigkeit. Viele der Ausgewählten haben Familie in Europa. Ende März wurden die ersten Flüchtlinge nach Deutschland ausgeflogen. Nach kurzer Zeit im Durchgangslager Friedland bei Göttingen werden sie auf die Bundesländer verteilt. In Schleswig-Holstein sind von etwa 80 erwarteten Flüchtlingen bislang 64 eingetroffen. In Hamburg sind es 38 von 63. Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordelbischen Kirche, Fanny Dethloff, kritisiert die Situation in Hamburg. "Die Unterstützung läuft nur schleppend an." Gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat in Schleswig-Holstein fordert sie die Ausweitung des Resettlement-Programms.

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