Die Bevölkerung altert. Dadurch ist dieser Beruf immer mehr gefragt.

Carolin Braumüller (24) und Katharina Knote (24) haben gerade ihre Prüfung nach der dreijährigen Ausbildung zur Physiotherapeutin mit der Note 1,8 bestanden. Jetzt stehen ihnen viele Möglichkeiten offen. Physiotherapeuten sind in nahezu allen medizinischen Fachbereichen tätig und behandeln Patienten jeden Alters. Beispielsweise Kin-der mit Entwicklungsstörungen, Menschen mit Knochenbrüchen oder Bänderverletzungen sowie Rheuma- und Arthrosepatienten aber auch Krebspatienten nach Brustamputationen mit Lymphdrainagen.

"Das Tätigkeitsspektrum von Physiotherapeuten ist groß", sagt Gabriele Stahlberg, Hamburger Standortleiterin des Unternehmensverbunds Die Schule für Berufe mit Zukunft, kurz "Die Schule". "Sie arbeiten in der Therapie, Rehabilitation und Prävention sowie im Wellnessbereich." Ihre Absolventen seien in Krankenhäuser, Kurkliniken, Rehazentren sowie in Fachpraxen und Fitnesscentern gefragt. Die Schule hat sich auf die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal im Gesundheitswesen spezialisiert und betreibt an 28 Standorten 60 staatlich anerkannte Berufsfachschulen.

Auch ein Studium neben der Ausbildung oder nach abgeschlossener Prüfung ist sinnvoll. So entscheiden sich einige für angewandte Therapiewissenschaften und studieren berufsbegleitend zwei Jahre bis zum Bachelorabschluss in der Ergo- Physiotherapie oder Logopädie - beispielsweise an der Hochschule Fresenius. "Beim Studium geht es auch darum, die wissenschaftlichen Behandlungsmethoden zu hinterfragen und therapeutische Eigenreflexion zu betreiben", sagt Stahlberg. Angehende Therapeuten sollten außerdem keine Berührungsängste mit Wasser haben, denn Patienten werden auch im Schwimmbad behandelt.

An ihrer Schule können sich Interessierte außer zu Physiotherapeuten auch zu Ergotherapeuten ausbilden lassen. Mareike Schröder (22) bestand gerade ihre Prüfung mit der Note 1,0. Die angehenden Ergotherapeuten haben neben den Grundlagenfächern auch Sozialmedizin, Soziologie, Biologie, Anatomie, Physiologie und handwerkliche Fächer. So ist beispielsweise die Arbeit mit Leder oder Ton für bestimmte Patienten sinnvoll, um einzelne Tätigkeitsschritte zu strukturieren. Die Schule bietet als dritten Therapieberuf die Ausbildung zum Masseur an. Am 1. November startet in Hamburg die zweite Klasse mit 25 Azubis.

Die Schüler werden in "Die Schule" so praxisnah wie mög-lich ausgebildet und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Von den 36 Monaten Lehrzeit wird der praktische Teil in Kliniken, Praxen und Rehazentren absolviert. "60 bis 70 Prozent der Teilnehmer erhalten einen Arbeitsplatz in der Einrichtung ihrer Praktika", sagt Stahlberg. "Wir vermitteln 90 Prozent unserer Absolventen." Der Rest entscheide sich für ein Studium. Durch den demografischen Wandel ist der Bedarf an Physio- und Ergotherapeuten groß. Stahlberg: "Immer mehr Firmen entdecken auch den Bereich für sich und holen Physiotherapeuten ins Haus, um ihren Mitarbeitern Rückenschulprävention, Ergonomie am Arbeitsplatz oder Massagen anzubieten."