Bewerbung als Rollenspiel und Gruppenfeedback - Caren und Julian bekamen viele Anregungen.

Caren Ullmann wollte seit der neunten Klasse zur Polizei. Sie machte ein Schulpraktikum, fuhr mit Streife und war sogar bei einem Brand dabei. Sie erfuhr auch, dass die Beamten nach jedem Einsatz einen Bericht schreiben müssen. Dennoch hatte sie der Beruf gepackt. Bis heute. "Aber ich würde zurzeit die Aufnahmeprüfung nicht schaffen", sagt die junge Frau mit Bedauern. So suchte sie neue Ideen und Impulse für die Berufswahl. "Ich habe schon alles genutzt, was es für Schüler gibt, war auf Berufsmessen, habe ein weiteres Praktikum auf einem Demeter-Hof gemacht und mich beim Arbeitsamt testen lassen", erzählt die 19jährige. "Dabei kamen die Bereiche Sozialwesen und Sicherheitsdienst heraus. Das brachte mich aber nicht weiter." Dann las ihre Mutter im Abendblatt vom Seminar "Erst die Schule und dann?".

Caren beschreibt mit Begeisterung die beiden Tage, zu denen Einstellungstests, Rollenspiele, Teamarbeit und Gruppenfeedback gehören. Im Seminar habe jeder auch seine Körpersprache analysieren und üben können. "Das ist sehr wichtig bei Bewerbungsgesprächen", weiß sie. Ihr habe das Seminar viel gebracht. "Ich kann es nur jedem empfehlen", lautet ihr Fazit. Vor allem die Rückmeldung aus der Gruppe, wie sie auf diese gewirkt habe, sei für sie persönlich sehr wichtig gewesen. Ebenso der Rhetorikteil. "Ich habe neues Selbstbewusstsein erhalten", sagt Caren, die ihr Abitur an der Gesamtschule Lütjenmoor in Norderstedt gemacht hat.

Auch Julian Weller kann nur Positives berichten. Der 18-Jährige reiste mit einem Freund zusammen aus Düsseldorf an. "Meine Oma lebt in Hamburg und hat den Hinweis im Abendblatt gelesen", sagt Julian. Er sei überrascht gewesen, wie kurzweilig die zweimal acht Stunden vergangen sind. "Es kam nie Langeweile auf. Außerdem ist das Seminar inhaltlich sehr gut aufgebaut." Er sei von Seminarleiterin Lisa Jacobs in seinem Vorhaben, ins Marketing zu gehen, bestätigt worden. Und Caren hat sich neu orientiert, sie interessiert sich jetzt für die Unternehmensberatung. Die junge Frau, die als Hobby Kickboxen betreibt, sagt von sich: "Ich bin kein Mensch, der mit dem Strom schwimmt. Ich mache meinen Mund auf, wenn ich eine andere Meinung habe." Das hat sie bei der Gruppenarbeit auch engagiert getan.

Aber so positiv das Erlebte war, wissen beide auch: Das Seminar kann nur Impulse geben. Die Arbeit fängt danach für jeden Teilnehmer erst an. Julian hat schon angefangen, Bewerbungen zu schreiben, denn er sucht ein Praktikum in einer Werbeagentur - "am liebsten bei Ogilvy in Düsseldorf oder bei Appel in München im Marketing".