“Matse“ klingt frech. Viel positiver als der bandwurmartige Begriff Mathematisch-technischer Softwareentwickler. Den neuen und vor allem chancenreichen Beruf gibt es in Hamburg seit dem 1. August 2007. Und was treiben sie, diese “Matse“?

Vor allem sind sie Zahlenkünstler, Programmiergenies und Kundenberater in einem. In erster Linie befassen sie sich mit der Konzeption, Realisierung und Wartung von Software-Systemen auf Basis mathematischer Modelle. Konkret heißt das: Sie programmieren Software und erstellen Benutzerschnittstellen oder richten Anwendersoftware, Datenbanken und Netzwerke ein. Dafür müssen sie auch Probleme analysieren und mit Kunden die Anforderungen an eine neue Software besprechen.

Eine der ersten Hamburger Auszubildenden und wenigen Frauen in diesem Beruf ist Stefanie Schlüter. Sie hat ihre Ausbildung vor zwei Jahren begonnen und ist im dritten Ausbildungsjahr. "In diesem Job braucht man echt gute Mathe-Kenntnisse, Ehrgeiz und starke Nerven. Man muss Rückschläge einstecken können und sich nicht so leicht entmutigen lassen. Software ist nun mal fast nie von Anfang an fehlerfrei", sagt die 26-Jährige, die bereits eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten in der Kommunalverwaltung gemacht hat. Doch das war ihr zu langweilig. Stefanie ist bei der Intersoft AG untergekommen, die Software für Versicherungsunternehmen und Finanzdienstleister entwickelt. Die meiste Zeit des Tages verbringt Stefanie vor dem Computer, allein ist sie dabei aber selten. Denn Software entwickeln heißt meistens auch im Team zu arbeiten. "Es muss sich noch viel mehr herumsprechen, dass es diesen tollen, praxisnahen und zukunftsträchtigen Beruf gibt", sagt Ausbildungsberaterin Monika Stelljes von der Handelskammer. "Die Wirtschaft sucht händeringend 'Matse', vor allem angesichts des Fachkräftemangels im IT-Bereich."

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