Funk ist ein Lebensstil. Er fließt in meinen Adern.“ So beschreibt “Mr. Red Horn“ Nils Landgren sein Verhältnis zu seiner Lieblingsmusik.

Bei den 6. Hamburger Jazztagen trifft der Schwede mit der legendären roten Posaune wieder einmal auf seine alten Kollegen von der NDR Bigband unter der Leitung von Jörg Achim Keller, dem er inzwischen als künstlerischer Berater zur Seite steht.

"It's got to be funky" lautet das Motto des Konzertes in der Fabrik. Für dessen Einlösung ist Landgren genau der Richtige. Mit 13 Jahren setzte er zum ersten Mal eine Posaune an die Lippen - ein Kuss mit Folgen. 1994 feierte er mit der "Nils Landgren Funk Unit" seinen Durchbruch auf dem JazzBaltica-Festival. Drei Jahre lang war er Mitglied der NDR Bigband. Auf weit über 500 Alben ist er zu hören, mit der "Funk Unit", aber auch mit ABBA, Esbjörn Svensson oder Herbie Hancock.

Auf Letzteren bezieht sich das Projekt "It's got to be funky". Hancock ist den meisten Jazzhörern durch seine Klassiker "Watermelon Man" oder "Cantaloupe Island" sowie durch seine Zeit im zweiten Quintett von Miles Davis vertraut. Später wandte er sich als einer der ersten Jazzer dem Funk und seinen elektronischen Instrumenten zu und kombinierte ihn mit abstrakten Free-Jazz-Elementen zu einem Fusion-Stil.

Dokumentiert ist diese Periode etwa auf den Alben "Mwandishi" und "Sextant", die der NDR Bigband nun als Inspirationsquelle dienten. "Herbie hat seine Visionen mit elektronischen Mitteln realisiert", erklärt Vladyslav Sendecki, Pianist der NDR Bigband, der die Idee zum Projekt "It's got to be funky" hatte. "Wir übersetzen das auf unsere Instrumente, mit aller improvisatorischen Freiheit."

Der Saxofonist Tom Scott hat Hancocks Klassiker arrangiert. Scott hat selbst Ruhm erlangt, nicht nur mit seiner Band "L.A. Express". Er hat auch die Titelmelodie zu "Starsky & Hutch" eingespielt.

Hamburger Jazztage: It's got to be funky 3.10., Fabrik