Der Ton macht die Musik, und da sich der Ton zwischen Kulturbehörde und den Hamburger Museumsstiftungen seit dem Regierungswechsel hörbar verbessert hat, bleibt zu hoffen, dass die Musik, die aus den Museen zu hören ist, auch künftig weniger dissonant klingen wird.

In den letzten zwei Jahren ist in Hamburgs Museumsszene viel Porzellan zerbrochen worden: Statt den Häusern eine tragfähige Perspektive zu eröffnen, haben frühere Kultursenatoren mit fragwürdigen Gutachten, immer neuen Vorgaben, nur halb durchdachten Strukturveränderungen und schließlich sogar mit Schließungsplänen die Krise der Stiftungen nicht zu lösen vermocht.

Kultursenatorin Barbara Kisseler ist zwar erst seit März im Amt, hat aber (siehe nebenstehendes Interview) bereits erkennen lassen, dass sie die Dauerprobleme der Museen anpacken will. Dass es dabei nicht nur darum gehen wird, die Mittel der Stiftungen zu erhöhen, dürfte allen Beteiligten klar sein. Es geht vor allem darum, den Stiftungen eine Perspektive zu eröffnen, die berechenbar ist. Dabei wird vieles auf dem Prüfstand stehen. Die Museen müssen sich anstrengen und noch kreativer sein. Sie müssen sich den berechtigten Erwartungen der Öffentlichkeit stellen, ohne ihre originären Aufgaben aus dem Blick zu verlieren. Dafür kann man nur gutes Gelingen wünschen.

Ihr Matthias Gretzschel