In vielen Städten an der Ostseeküste und im angrenzenden Binnenland zeugen Backsteinbauten von Macht und Reichtum - In einem Verein schließen sie sich jetzt zusammen

Über Jahrhunderte prägte die Hanse das Leben entlang der Ostseeküsten sowie im norddeutschen Raum. Bis zu 300 Städte waren mehr oder weniger fest mit der einflussreichen Handelsorganisation verbunden. Die Hanse stand im Zentrum der europäischen Wirtschaft des Mittelalters. Viele Zeugnisse des Reichtums und ihrer Macht blieben erhalten. Ganz unterschiedliche Gebäudetypen wurden damals in Backstein gebaut: Klöster und Rathäuser, Stadttore und Mauern, Burgen und Bürgerhäuser, Hallenkirchen und die riesigen Basiliken, die die Stadtbilder an der Küste noch heute prägen.

Früher wie heute sind sie Landmarken und Wahrzeichen. Jeder der charakteristischen roten Ziegel wurde von Hand gefertigt, jeder Bau ist ein Meisterwerk.

Der Verein "Europäische Route der Backsteingotik (EuRoB) e.V." hat es sich zum Ziel gesetzt, Zeugen der Hansezeit miteinander zu vernetzen und einem interessierten Reisepublikum als ein gemeinsames Zeugnis einer Epoche näherzubringen. Die Reiseroute verbindet Orte in den Ländern Dänemark, Polen, Schweden, Deutschland, Estland Litauen und Lettland. Der Verein arbeitet unmittelbar mit den verschiedenen europäischen Städten zusammen. Noch ist nur ein kleiner Teil der zahlreichen Heimatorte der Backsteingotik in der Sache engagiert. Jüngst trat etwa die Hansestadt Stendal dem Verein bei. Dabei kommt es auch zu durchaus kuriosen Situationen. So ist von den beiden gemeinsam 2002 in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommenen Städten Wismar und Stralsund nur Letztere in diesem Verein aktiv.