Akkuladung reichte bei den meisten Modellen nur noch für 70 Kilometer. Der Grund für die enormen Verluste an Reichweite liegt in der Physik.

Bei winterlichen Temperaturen sinkt die Reichweite von Elektroautos deutlich. Zeigt das Thermometer weniger als null Grad, ist bei den meisten Modellen schon nach höchstens 70 Kilometern Schluss mit Vortrieb, ergab ein Test der Zeitschrift „Auto Bild“.

Im Nissan Leaf – mit 199 Kilometer Normreichweite eines der langstreckentauglichsten E-Autos – reichte eine Akkuladung nur noch für 69,1 Kilometer. Beim Renault Zoe war die Batterie nach 58,9 Kilometern erschöpft; laut Hersteller sollte der Stromvorrat für 100 bis 150 Kilometer reichen. Ähnlich große Reichweiteneinbußen zeigten auch der BMW i3 und der Mitsubishi iMiEV. Einziges wirklich wintertaugliches E-Auto im Test war das Tesla Model S, das auch bei Minusgraden eine Reichweite von 207 Kilometern bot. Unter Normalbedingungen genügt der Stromvorrat indes für 502 Kilometer.

Der Grund für die enormen Verluste an Reichweite liegt in der Physik. Generell laufen chemische Reaktionen bei niedrigen Temperaturen langsamer ab als etwa bei Hitze. Die elektrisch geladenen Teilchen müssen auf ihrem Weg zwischen Plus- und Minuspol eine Flüssigkeit passieren, das sogenannte Elektrolyt. Dieses wird bei niedrigen Temperaturen dickflüssiger und kann nur wenig Ladung transportieren.

Wer im Winter trotzdem nicht auf das E-Auto verzichten will, sollte also von Anfang an Strom sparen. Das heißt: Scheibe lieber komplett frei kratzen als die Heckscheibenheizung zu nutzen. Und auch Sitzheizung und Gebläse nur einschalten, wenn nötig.