Im November startet die vierte Generation des Renault-Kleinwagens. Er ist mit sparsameren Motor und Infotainmentsystem ausgestattet.

O, là, là!, jetzt wird's aber eng für Polo, Corsa und Fiesta: Denn wenn Renault im September beim Heimspiel auf dem Pariser Autosalon den nächsten Clio enthüllt, kontern die Franzosen gegen die deutschen Platzhirsche nicht nur mit Charme und Chic, sondern auch mit ihren eigenen Waffen und bringen dem Kleinwagen das Sparen bei. 3,4 Liter für die Diesel und 4,3 Liter für die Benziner sind eine Ansage, die man auch in Wolfsburg, Rüsselsheim und Köln durchaus ernst nehmen wird. Und ein pfiffiges Infotainmentsystem gibt es obendrein.

Damit die Kunden überhaupt so lange hinschauen, dass sie diese Neuerungen bemerken können, hat Renault den Clio völlig neu eingekleidet. Als erstes Serienmodell aus der Feder von Designchef Laurens van den Acker trägt er deshalb das neue Markengesicht mit der verchromten Raute im schwarzen Kunststoffgrill. Und ähnlich wie die Renault-Designstudie Dezir ist er betont sportlich und muskulös gezeichnet: Die Motorhaube ist gewölbt, das Heck ist kurz und knackig, und die Flanke sieht mit ihrer hohen Schulter, der versteckten Hecktür und dem ins Blech konstruierten Schweller besonders sehnig aus.

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Wo der Clio außen mit sportlichem Chic überzeugen will, geht es unter der Haube zunächst ums Sparen. Sicher wird es auch noch ein paar bekannte Motoren geben, und für das Frühjahr haben die Franzosen bereits einen Turbo-Benziner mit 120 PS Leistung und Doppelkupplungsgetriebe versprochen. Aber zum Verkaufsstart rücken sie zwei Knauserkraftwerke in den Mittelpunkt: Bei den Benzinern ist das der erste Dreizylinder von Renault. Er hat nur 0,9 Liter Hubraum, kommt aber dank eines Turboladers auf 90 PS und ist im besten Fall mit 4,3 Liter/100 km zufrieden.

Und bei den Dieseln bauen sie auf den bekannten 1,5-Liter-Antrieb mit ebenfalls 90 PS, der nach weiterem Feinschliff 20 Newtonmeter mehr Drehmoment bietet und trotzdem weniger verbraucht denn je. 3,4 Liter oder 99 Gramm CO2 pro Kilometer stehen im Datenblatt, wenn man die Eco2-Version mit Start-Stopp-Automatik und Rekuperationstechnologie bestellt.

Innen hält beim Clio der vierten Generation die neue Welt von iPhone und Co. Einzug. Denn statt der üblichen Schalter und Regler gibt es in der Mittelkonsole einen großen Touchscreen, der nicht von ungefähr an einen modernen Tablet-Computer erinnert. Dieses auch mit Sprachsteuerung ausgestattete R-Link-System birgt nicht nur den Bordcomputer und auf Wunsch die Navigation. Ähnlich wie beim iPad kann man dafür auch sogenannte Apps aus dem Internet laden. Schon zum Start wird es 20 Zusatzprogramme geben, mit denen man Termine verwalten, E-Mails bearbeiten oder Kurznachrichten twittern kann. Und selbst der Sound des Autos lässt sich damit elektronisch tunen: Ein spezielles, an den Drehzahlmesser gekoppeltes Programm gaukelt dem Fahrer über die Lautsprecher des Innenraums sechs unterschiedliche Motorengeräusche vor.

Knapp vier Monate vor der Markteinführung im November lässt sich Renault lediglich den Einstiegspreis für den Neuling entlocken. Da hierzulande die Luft im dicht besetzten Kleinwagensegment recht dünn ist, können sich die Franzosen selbst bei einem großen Technologie- und Designsprung an der Kasse keine großen Aufschläge erlauben. Während die Preisliste des aktuellen Clio derzeit bei 12 400 Euro startet, sind für den Nachfolger exakt 400 Euro mehr zu zahlen.