Im September bringt Toyota das Sportcoupé GT86 mit einem 200 PS leistenden Boxermotor auf den Markt. Der Einstiegspreis beträgt 29 990 Euro.

Vernünftige Antriebskonzepte und wenig aufregende Karosserieformen prägen das heutige Erscheinungsbild von Toyota. Doch die Japaner können auch anders. Bereits in der Vergangenheit zeugten Modelle wie Sports 800, Corolla AE86, Celica und vor allen Dingen der 2000 GT von den sportlichen sowie emotionalen Ambitionen der Marke. Jetzt besinnt sich der Autobauer auf diese Traditionen und bringt Mitte September das Sportcoupé GT86 mit einem 200 PS leistenden 2,0-Liter-Boxermotor auf den deutschen Markt. Und das Schöne: Die Vernunft bleibt nicht ganz auf der Strecke. Mit einem Einstiegspreis von 29 990 Euro hält Toyota Respektabstand vor den Premiumsportlern, zumal das Fahrzeug ab Werk bereits weitgehend komplett ausgestattet ist.

Langeweile war gestern, beim Praxistest mit dem GT86 ist gute Laune angesagt. Aber erst einmal gilt es, einen Gang um das Fahrzeug zu machen. Die Scheinwerfer sind der erste Hingucker, die Felgen der zweite, der alltagstaugliche Kofferraum mit 243 Liter Stauvolumen der dritte. Muskeln und Rundungen - diese jeweils an den richtigen Stellen - beeindrucken ebenfalls. Die Sportsitze des 4,24 Meter langen Autos bieten reichlich Platz.

+++Zusammenarbeit bei Sportwagen und Brennstoffzellen+++

+++Der erste Siebensitzer unter Strom+++

Startknopf gedrückt, das Herz des GT86 erwacht mit leichtem Brummeln zum Leben. Schnell hoch geschaltet, die Gänge flutschen nur so durch die Schaltkulisse. Zunächst ist man ganz verhalten unterwegs, zumindest glaubt man es. Ein Blick auf den nicht ohne Grund gut ablesbaren und digital angezeigten Tacho beweist aber, dass man im Rahmen der Verkehrsvorschriften zu schnell ist. Also runter von der Bundesstraße - und ab auf die kurvigen Nebenstraßen rund um den Nürburgring. Hier ist der GT86 in seinem Element, macht mit seinem Hinterradantrieb richtig Laune. Selbst Haarnadelkurven bringen den Toyota nicht aus der Ruhe. Elektronische Helfer greifen rechtzeitig ein, bevor sich das Fahrzeug querstellt. So sind auch nicht rennsportfeste Fahrer gut aufgehoben.

Zum hervorragenden Kurvengefühl gibt es noch Musik für die Ohren. Der Boxer dreht hoch und lässt es dann auch akustisch sportlich krachen. Noch schöner würde es natürlich klingen, wenn man das Dach öffnen könnte. Immerhin ist eine offene Version nicht gänzlich ausgeschlossen. Bleibt zu hoffen, dass es anders als damals beim 2000 GT nicht bei zwei Prototypen bleibt. Diese wurden James Bond alias Sean Connery für den Film "Man lebt nur zweimal" auf den Leib geschneidert.

Beim gebotenen Fahrspaß fallen die technischen Daten wenig ins Gewicht. Sie sind sportwagentauglich, aber nicht überragend. Der Standardspurt gelingt in 7,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 226 km/h erreicht. Den Normverbrauch gibt Toyota mit 7,8 Litern an (CO2-Ausstoß: 181 g/km). Ab Werk sind ein schlüsselloses Zugangssystem, Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik, 17-Zoll-Aluräder, sieben Airbags und Sportpedale inbegriffen. Als Optionen gibt es u. a. ein Navi (550 Euro), 18-Zoll-Räder (ab 389 Euro), ein Aero-Paket mit großem Heckflügel und Spoiler (1400 Euro), eine Sechsgangautomatik (1550 Euro) sowie beheizbare Leder-/Alcantarasitze (1600 Euro). Für das Fahrvergnügen braucht man diese Optionen nicht unbedingt. Was man allerdings ordern sollte, damit die gute Laune auf Dauer erhalten bleibt: Die Einparkhilfe für 390 Euro, denn die Sicht nach hinten ist mehr als dürftig.