Der Twingo trägt als Erster das neue Renault-Markengesicht - mit dem beliebten “Schmunzeln“. Es gibt mehr Ausstattung bei gleichem Basispreis

Der niedliche Augenaufschlag hatte das erste Twingo-Modell einst so beliebt gemacht. Und genau dieses Merkmal wurde dann beim Generationswechsel 2009 am meisten vermisst. Doch mit der jüngsten Modellpflege ist das "Schmunzel-Gesicht" zurückgekehrt, das als Vorbild für ein neues Markenbild stehen soll. "Der Twingo ist das erste Modell mit dem neuen Gesicht von Renault", betont Designchef Laurens van den Acker. Außer dem in den Blickpunkt gerückten Renault-Rhombus wird die Twingo-Front nun von abgedunkelten Querspangen und auffälligen Nebelscheinwerfern bestimmt.

Das zuletzt in Deutschland von 70 Prozent der Kunden geschätzte Faltdach zählt wieder zu den bestellbaren Sonderausstattungen. Als Mittel gegen maskuline Ausstrahlung wird auch die Lackpalette eingesetzt, denn die enthält jetzt den Farbton Himbeerrot. Drei Viertel aller Kaufverträge wurden laut Renault in der Vergangenheit mit weiblicher Kundschaft abgeschlossen. Damit die Männer nicht ganz leer ausgehen, wurden Möglichkeiten zur Pflege ihres Spieltriebs ersonnen.

+++Ein Mercedes bleibt ein Mercedes+++

+++Kleinwagen sind schon Mangelware+++

Um sein Fahrzeug höchst individuell ausstatten zu können, gibt es diverse Dach- und Designaufkleber, farblich akzentuierte Außenspiegelgehäuse und Leichtmetallfelgen, sodass der Twingo auch als Männerspielzeug durchgehen kann. Der Basis-Twingo kostet wie bisher 9990 Euro, serienmäßig sind nun aber auch Seitenairbags, Tempomat, Nebelscheinwerfer und Bordcomputer. Die Schleuderbremse ESP ist nur gegen zusätzliche Zahlung von 300 Euro zu haben. Grund: Der praktische Nutzen eines Radios oder einer Klimaanlage erscheint vielen Kleinwagenkunden viel einleuchtender zu sein als die elektronische Regelung eines Bremseingriffs. Je nach Position der verschiebbaren Rücksitzbank beträgt das Kofferraumvolumen zwischen 165 und 285 Litern. Werden die Sitze weggeklappt, entsteht ein nutzbares Volumen von 959 Litern.

Beibehalten hat Renault die mittig platzierten Hauptinstrumente im Cockpit. Gefallen haben auf erster Probefahrt die Sportsitze mit guter Seitenführung (Aufpreis) und die griffige Lenkung. Hätte das Lenkrad noch eine Längsverstellmöglichkeit, könnte sich der Twingo hier positiv von der Konkurrenz absetzen. Das Fahrwerk ist ausgewogen abgestimmt und nicht einmal ein sechster Gang wird vermisst, da die Geräuschkulisse auch bei hohem Tempo erträglich bleibt. Allen Designtrends widerstanden haben die (unpraktischen) Türöffner, die außen noch immer von einem unter einer Wölbung verborgenen Hebel dargestellt werden.

Die Motorenpalette umfasst je einen Otto- und einen Dieselmotor. Angeboten wird der Benziner in den Leistungsstufen 75 und 102 PS, der 1,5-Liter-Selbstzünder leistet 86 PS. Die Benziner sind wahlweise mit einem manuellen Fünfgang- oder mit automatisiertem Quickshift-Getriebe lieferbar. Am sparsamsten ist der 1,5-Liter-Diesel mit einem Verbrauch von 3,4 Litern. Meistverkaufter Motor wird hierzulande der 102-PS-Benziner sein. Er verbraucht nach Norm 5,7 Liter, das sind 0,6 Liter mehr als der 75-PS-Basismotor.

Bei den Testfahrten machte die Dieselversion den besten Eindruck. 200 Newtonmeter Drehmoment ermöglichen frühes Hochschalten und schon deshalb eine entspannte Fahrweise. In den Genuss des Spardiesels werden dennoch wohl nur etwa drei Prozent der Kund(inn)en kommen, denn so niedrig ist hierzulande der Verkaufsanteil der Selbstzünder in dieser Baureihe.