Forscher haben ein Material für einen Speicher mit Superkondensatoren-Eigenschaften eintwickelt. Elektroautos bieten damit höhere Reichweite.

Weinheim. Elektroautos sind verhältnismäßig teuer und haben eine geringe Reichweite - zumindest letzterer Nachteil könnte bald passé sein. Japanische Forscher haben ein neues Material mit Superkondensatoren-Eigenschaften vorgestellt. Superkondensatoren aus mikroporösem Polymer arbeiten bei der Ladungsspeicherung nach einem anderen Prinzip als herkömmliche Akkus: Sie bestehen aus elektrochemischen Doppelschichten auf Elektrodenbasis, die mit einem Elektrolyt befeuchtet sind. Beim Anlegen einer Spannung sammeln sich an beiden Elektroden Ionen mit entgegengesetzter Ladung und bilden hauchdünne Zonen von unbeweglichen Ladungsträgern. Anders als bei Akkus tritt somit nur eine Ladungsverschiebung, aber keine chemische Stoffänderung auf. Das kommt der Langlebigkeit entgegen.

Von Vorteil sind Superkondensatoren immer dann, wenn der Kraftspender häufig geladen und schnell wieder entladen wird. Deswegen kommen Superkondensatoren in Autos bisher vor allem als Energiepuffer zum Einsatz. Bei Peugeot beispielsweise versorgen sie das Start-Stopp-System mit Energie, was die Ansprechverzögerung beim Neustart des Motors reduziert. Das neu entwickelte Material eignet sich nach Ansicht der Forscher aber auch als dauerhafter Stromspeicher für Elektroautos, weil es über außergewöhnlich hohe Speicher-Kapazitäten und hohe Energiedichte verfügt. Die Wissenschaftler konnten nach eigener Angabe zeigen, dass ihre mikroporösen Gerüste viele Ladezyklen gut überstehen.