Kleinstwagen Nano gerät nach mehreren Fahrzeugbränden immer stärker in die Kritik

Noch Anfang des Jahres konnte sich der indische Tata-Konzern vor Bestellungen seines Billigautos Nano kaum retten. Die ersten 100 000 Fahrzeuge wurden sogar über eine Vorbestellungsliste verlost. Doch nun will auf dem Subkontinent kaum noch jemand den Kleinstwagen kaufen: Gerade einmal 509 Stück des als billigstes Auto der Welt geltenden Minimobils haben im November einen Abnehmer gefunden.

Die Gründe für die Absatzflaute liegen vor allem in einer Serie mysteriöser Fahrzeugbrände, die weltweit für (Negativ-)Schlagzeilen gesorgt haben. Tata selbst sieht sich nach eingehender Untersuchung der sechs bisher bekannt gewordenen Fahrzeugbrände nicht in der Verantwortung. Und das, obwohl ein Nano nur 90 Minuten nach seiner Auslieferung wegen einer an der Auspuffanlage hängen gebliebenen Zeitung Feuer gefangen hat. Ein anderes Mal sei ein Fahrer längere Zeit ohne Kühlmittel unterwegs gewesen und habe die entsprechende Warnanzeige so lange ignoriert, bis sein Fahrzeug dann Feuer fing.

Die Fälle von "Spontanentzündungen" haben sich für den Tata-Konzern absatzmäßig aber zu einem Flächenbrand ungeahnten Ausmaßes entwickelt. Hinzu kommt, dass sich der Markteinführungspreis von 100 000 Rupien, umgerechnet 1660 Euro, inzwischen auf 140 000 Rupien (2330 Euro) erhöht hat. Dies rückt den mit 35 PS spärlich motorisierten Nano preislich in gefährliche Nähe zu den günstigsten Modellen des indischen Marktführers Maruti Suzuki, der für ähnlich kleines Geld deutlich mehr Auto bietet.

Video: Vorstellung des Tata Nano