Würzburg. Das mittlerweile von zahlreichen Autoherstellern angekündigte Elektroauto wird langfristig ein Flottenfahrzeug bleiben. Grund: Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten sind nach Ansicht von Professor Andreas Knie, Leiter der Projektgruppe Mobilität am Wissenschaftszentrum Berlin, für Privatleute einfach zu hoch.

"Das Elektroauto ist eher ein Flottenfahrzeug, das sich für Privatnutzer nur als Mietwagen oder Carsharing-Lösung rechnet. Für ein Auto, das unter den jetzigen Umständen das Doppelte kostet und nur die Hälfte kann, hat der Privatkunde keine Verwendung", erläuterte Knie jetzt gegenüber dem Fachmagazin "Kfz-Betrieb". Die Nachfrage von gewerblichen Nutzern fällt hingegen größer aus, denn zu deren Fahrprofil passen Elektrofahrzeuge mit ihren Vor- und Nachteilen besser. Vor allem im innerstädtischen Liefer- und Kurzstreckenverkehr kann der leise und drehmomentstarke Elektromotor seine Vorteile ausspielen, und die begrenzte Reichweite stört nur wenig. Außerdem besitzen Unternehmen mit größeren Fuhrparks wie Kurier- und Paketdienste, Handwerker oder Taxiunternehmen einen Stützpunkt, an den die Autos oft mehrmals am Tag zurückkehren und ihre Batterien aufladen können. Dort lohnt es sich, eine Schnellladestation einzurichten. Daher sind die Stromflitzer für gewerbliche Kunden vor allem in Großstädten eine Überlegung wert.

Kopfzerbrechen dürften sich laut dem Magazin auch die Kfz-Werkstätten machen: E-Autos bringen kaum Umsatz, denn ein Elektromotor benötigt keinen Ölwechsel und auch sonst wenig Wartung. Die Rolle der Kraftfahrzeugbetriebe in der Mobilität der Zukunft sei damit unklar.