Mailand. Bei den kleinen Kombis hat Skoda mit dem Fabia bereits das meistverkaufte Modell in seinen Reihen. Jetzt schickt sich die VW-Tochter an, auch die Mittelklasse aufzurollen und bringt gegen Mitbewerber wie Ford Mondeo, Opel Insignia und VW Passat den Superb Combi ins Rennen. Das neue Flaggschiff der Tschechen startet im Januar und kostet mindestens 23 950 Euro - und ist damit nur 700 Euro teurer als die Limousine, aber zum Beispiel 2000 Euro günstiger als ein vergleichbarer VW.

4,84 Meter Fahrzeuglänge bieten großzügige Platzverhältnisse für Passagiere und Gepäck: Schon bei aufrechten Sitzlehnen sind es respektable 633 Liter Laderaum. Und wer die Rückbank umlegt, bekommt 1865 Liter hinein. Aber es sind auch Kleinigkeiten, die den großen Wagen auszeichnen: So gibt es bei Skoda einen doppelten Ladeboden, der die Fläche einebnet und gleichzeitig neugierige Blicke aussperrt. Die Gepäckraumabdeckung ist so konzipiert, dass man sie nur antippen muss und sie danach in zwei Etappen automatisch zurück fährt. Den Ladeboden kann man bei einigen Modellen ausziehen.

Weil sich die Tschechen längst vom Image des Billiganbieters verabschiedet haben, verwöhnen sie die Kunden auf Wunsch mit mehr als einem Hauch von Luxus: So kann man die Heckklappe auch elektrisch auf- und zuschwingen lassen. Ein Panoramadach versetzt die Hinterbänkler ins Open-Air-Kino, und zum ersten Mal gibt es bei Skoda jetzt auch ein schlüsselloses Zugangssystem. Wer dazu noch Extras von Lederausstattung über Navigation bis Xenonlicht und obendrein noch den stärksten Motor bestellt, dürfte damit zwar nahe an die 50 000-Euro-Marke kommen. Doch selbst dann ist der Superb gemessen an der noblen Konkurrenz fast ein Schnäppchen: Statt eines voll ausstaffierten Luxuslasters gibt es dafür bei Mercedes, Audi oder BMW allenfalls ein vergleichsweise karg ausgestattetes Basismodell.

Spätestens beim Blick unter die Haube gibt sich der Aufsteiger vergleichsweise bürgerlich. Das Basismodell fährt deshalb mit einem 1,4-Liter-Vierzylinder vor, der aber mit Turbo und Direkteinspritzung immerhin auf 125 PS kommt. Darüber rangieren dann der 1,8-Liter-Benziner mit 160 und der 3,6-Liter-V6 mit 260 PS. Außerdem gibt es zwei Diesel: Beide haben zwei Liter Hubraum und kommen auf 140 bzw. 170 PS. In der Praxis braucht der stärkere der beiden Selbstzünder ein wenig Anlauf und ordentlich Drehzahl, bis der immerhin 1,6 Tonnen schwere Kombi in Fahrt kommt. Dann ist der Normverbrauch von 5,9 Litern aber kaum mehr zu halten. Aber der Superb will gar kein Renntransporter sein. Vielmehr gibt er den gelassenen Raumgleiter, der mit hoher Laufkultur und komfortablem Fahrwerk zum gemütlichen Langstreckenwagen wird.