Für 13 800 Euro steht der Wagen jetzt beim Händler. Motoren mit einer Leistung von 69 bis 100 PS zur Auswahl.

München. "Ach, wie ist der niedlich." Keinem Auto ist in den vergangenen Jahren mehr Sympathie entgegengeschlagen als dem Fiat 500. Denn mit ihrem liebevollen Retro-Design ist die Knutschkugel aus Bella Italia direkt in die Herzen insbesondere der deutschen Damenwelt gefahren. Jetzt geht die Charmeoffensive in die nächste Runde: Gerade noch rechtzeitig für ein paar laue Spätsommertage startet der Cinquecento deshalb nun als Cabrio und wird so vollends zum Herzensbrecher.

Der offene Kleinstwagen nimmt sich dabei seinen Urahn aus den 50er-Jahren zum Vorbild: Statt als Voll-Cabrio kommt er mit einem Rolldach aus Stoff daher. Dass dabei die Dachholme stehen bleiben, tut dem Oben-ohne-Spaß kaum einen Abbruch. Der Aufpreis gegenüber der geschlossenen Version ist mit 2800 Euro allerdings deftig. Der Fiat 500C steht ab sofort für 13 800 Euro beim Händler.

Das Cabrio setzt auf bewährte Tugenden: niedliches Kulleraugengesicht, knackige Abmessungen und einen liebevoll gestalteten Innenraum. Sichtbarer Unterschied zur Steilhecklimousine ist lediglich das Stoffdach, das sich auf Knopfdruck wie eine Jalousie zweistufig zusammenfaltet. Zunächst fährt es nur bis zum hinteren Dachholm zurück, mit einem weiteren Knopfdruck legt es sich in Falten hinter die Fondsitze. Das dauert 16 Sekunden und funktioniert immerhin bis Tempo 60. Allerdings ist bei komplett geöffnetem Dach die Heckklappe blockiert; zum Beladen fährt das Verdeck daher automatisch wieder ein Stück hoch und gibt den Zugang frei. Viel Platz ist allerdings nicht im Gepäckabteil; 182 Liter reichen für einen mittleren Koffer. Durch Umlegen der Rücksitzlehnen lässt sich das Volumen auf 520 Liter erweitern.

Das Frischlufterlebnis im Rolldach-Cabrio ist nicht ganz so umfassend wie in Stoffdachmodellen mit vollständig versenkbarem Dachaufbau. Der Fahrtwind weht auch mit zusätzlich geöffneten Seitenfenstern nur wenig um die Nasen der Insassen, der Blick in den blauen Himmel ist durch die fest stehenden Dachholme behindert. Die Fondpassagiere müssen zudem akzeptieren, dass ihre Fenster nicht zu öffnen sind. Dafür genießen die Hinterbänkler bei offener Fahrt ein größeres Raumangebot als in der Limousine. Unterm Strich kann sich der kleine Italiener aber durchaus mit vielen Stahldach-Cabrios messen, die mit ihren schräg stehenden Frontscheiben ebenfalls nur teilweise für den Fahrtwind offen sind.

Die Antriebspalette teilt sich das Cabrio mit der geschlossenen Version. Auf Benzinerseite stehen zwei Motoren mit 69 und 100 PS zur Wahl, die mit einem Normverbrauch von 5,1 Liter bzw. 6,1 Liter durchaus genügsam sind. Noch ein wenig niedriger wird die Tankrechnung mit der optionalen Start-Stopp-Automatik. Allerdings mangelt es beiden Aggregaten an Temperament. Selbst die kräftigere Version kommt erst bei hohen Drehzahlen einigermaßen in Fahrt. Etwas durchzugsstärker wirkt der Dieselmotor mit 75 PS, der jedoch bei offener Fahrt seine Arbeitsweise akustisch deutlich erkennen lässt. Mit geschlossenem Verdeck allerdings ist die Lärmdämmung bei allen Motoren durchaus ordentlich.

Am problemlosen Fahrverhalten ändert sich durch das fehlende Dach nichts. Der Fronttriebler hoppelt mit seinem kurzen Radstand zwar bei groben Unebenheiten etwas, macht seine Sache im Stadtverkehr aber durchaus gut. Kurven nimmt der 500C bereitwillig, wenn auch nicht übermäßig agil. Die fest stehenden Dachholme sorgen für genügend Steifigkeit, sodass kein Knarzen oder Knacken zu hören ist. Die leichtgängige, aber etwas indirekte Lenkung könnte mehr Rückmeldung geben. Im Stadtverkehr macht sie aber das Rangieren leicht. Hinzu kommt der kleine Wendekreis von 9,20 Metern. Allerdings ist die Sicht nach hinten durch das hoch aufgetürmte Verdeck sehr eingeschränkt. Serienmäßig gibt es daher einen Einpark-Piepser. Zur Serienausstattung gehören außerdem u. a. sieben Airbags, Zentralverriegelung für Türen und Dach, elektrische Fensterheber und ein CD-Radio. Der Schleuderschutz ESP ist nur im stärkeren Benziner serienmäßig.

Unterm Strich ist das kleine Italo-Cabrio kein absolutes Schnäppchen, aber einer der preiswertesten offenen Viersitzer auf dem Markt. Der Hauptwettbewerber Mini Cabrio kostet mindestens 22 500 Euro. Wer ein "richtiges" Cabrio mit pfeifendem Fahrtwind sucht, ist beim Rolldach-Fiat sicherlich an der falschen Adresse. Wer aber einen schicken Kleinwagen für die Stadt will, der an Sonnentagen noch einmal ein deutliches Fahrspaß-Plus bringt, findet ihn ihm einen charmanten Begleiter.

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