Berlin. Ein Auto als Flatrate? Das wird immer gefragter. Für wen sich das Auto-Abo lohnt und wann Leasing sinnvoller ist, klärt der Vergleich.

Salim Rehan

  • Ein Auto-Abo kann günstiger sein als Kauf oder Leasing
  • Lohnt sich etwa zum flexiblen Ausprobieren eines E-Autos
  • Auf welche Fallen im Vertrag Neu-Abonnenten achten sollten

Ob Amazon Prime, Spotify oder Netflix: Abonnements haben sich in der Film- und Musikbranche durchgesetzt. Mittlerweile bekommt auch die Automobilbranche diesen Trend zu spüren, denn das Abo als Mobilitätskonzept wird immer beliebter.

Das zeigt sich auch in einer Studie vom Bankenfachverband: Etwa zehn Prozent der -Besitzer könnten sich vorstellen, künftig statt eines eigenen Wagens ein Auto-Abo zu nutzen, also eine Art langfristigere Miete. Zwar haben derzeit nur ein Prozent der Privatpersonen ein Auto-Abo, doch laut einer Studie des Abo-Anbieters Fleetpool soll der Automarkt bis 2030 auf eine Million abgeschlossener Abo-Verträge jährlich anwachsen. Das Gewinnpotential der Branche ist also groß.

Gerade für Fahrer, die verschiedene Modelle oder E-Autos ausprobieren möchten, lohnt sich ein Auto-Abo.
Gerade für Fahrer, die verschiedene Modelle oder E-Autos ausprobieren möchten, lohnt sich ein Auto-Abo. © iStock | skynesher

Auto-Abo: Vor allem für junge Erwachsene interessant

Vor allem für junge Erwachsene wird das Auto-Abo als Mobilitätskonzept immer interessanter. Laut der Studie des Bankenfachverbands könnten sich etwa 20 Prozent der 18- bis 34-Jährigen vorstellen, irgendwann ein Abo zu nutzen. Dagegen ist das Abo-Modell bei 60-Jährigen und älter eher unattraktiv. Lediglich sieben Prozent in dieser Altersgruppe könnten sich vorstellen, ein Auto über einen Abo-Vertrag zu mieten.

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Zwar werden nach wie vor sehr viel mehr Autos über das Leasing angeschafft, doch Abo-Modelle holen im Trend auf. Daher wird sich manch einer fragen, was das bessere Modell ist: leasen oder abonnieren?

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Diese Kosten sind in Auto-Abos inbegriffen

Beim Auto-Abo mietet man einen Wagen für einen bestimmten Zeitraum – meist für drei bis zwölf Monate. Manche Anbieter wie Sixt bieten sogar Modelle mit einer Mindestlaufzeit von einem Monat an. Im Gegensatz zum Leasing sind beim Auto-Abo alle Kosteninbegriffen. Steuern, Versicherungen oder Inspektionen sind in der monatlichen Gebühr enthalten. Lediglich Kosten für die Überschreitung des Kilometerkontingents sowie fürs Tanken und Reinigen können noch anfallen.

Nach Ende der Mindestlaufzeit kann man das Auto entweder weiter nutzen oder auf ein anderes Fahrzeugmodell umsteigen. Mit einer Kündigungsfrist kann das Abo auch beendet werden.

Auto-Abos locken mit flexiblen Laufzeiten

Der Vorteil beim Auto-Abo liegt vor allem in der Flexibilität, man ist durch den kurzen Mietzeitraum nicht lange an einen Vertrag oder ein bestimmtes Automodell gebunden. Fast alle finanziellen Aufwendungen sind mit der monatlichen Gebühr abgedeckt, das sorgt für Kostenkontrolle. Ein Abo könnte auch für Fahrer interessant sein, die vor dem Kauf eines Autos verschiedene Fahrzeugmodelle ausprobieren möchten, vor allem beim Umstieg auf Elektromobilität.

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Jedoch hat diese Flexibilität auch ihren Preis. Nach Recherche von Finanztip bezahlt man für einen VW Golf im Abo bei Volkswagen 449 Euro im Monat. Beim Autoleasing sind es lediglich 289 Euro. Der Grund: Leasingverträge gehen meist über mehrere Jahre. Dadurch können die Gesamtkosten auf einen längeren Zeitraum verteilt werden. Kosten für Versicherungen und Wartung sind zudem nicht in der Leasingrate enthalten. Das Finanztip-Fazit lautet daher: Ein Auto-Abo ist nur für Fahrer interessant, die für einen kurzen Zeitraum ein Auto nutzen wollen.

Autoleasing: Diese Kosten müssen Fahrer selbst tragen

Beim Autoleasing mietet man auch einen Wagen für einen festgelegten Zeitraum, doch dieser ist länger als beim Abo – in der Regel zwischen 12 und 48 Monate. Auch muss man für zusätzliche Kosten, etwa für Versicherungen und Inspektionen, selbst aufkommen.

Auto-Abos nutzen erst ein Prozent der Privatpersonen, doch die Branche wächst.
Auto-Abos nutzen erst ein Prozent der Privatpersonen, doch die Branche wächst. © iStock | Fahroni

Um ein Auto zu leasen, wird ein Leasingvertrag mit einer Bank, einem Autohersteller oder einem anderen Leasinggeber abgeschlossen. Dafür bekommt der Leasinggeber dann eine monatliche Rate. Wichtig: Beim Autoleasing ist man nur Halter Fahrzeugs und nicht Eigentümer – der ist nach wie vor der Leasinggeber.

Für wen Leasingverträge sinnvoll sind

Die monatlichen Raten sind niedriger als beim Auto-Abo. Dafür ist man aber auch an einen längeren Vertrag gebunden und büßt Flexibilität ein – regelmäßig das neueste Auto auszuprobieren, ist so nicht möglich. Leasing könnte jedoch für Fahrer interessant sein, die ihr Auto nach eigenen Wünschen konfigurieren möchten. Dieser Service wird in der Regel von Abo-Anbietern nicht angeboten.

Fazit: Auto-Abo oder -Leasing: Wann sich welches Modell lohnt

Kurzfristig könnte sich ein Auto-Abo lohnen, da man nicht lange gebunden ist und verschiedene Fahrzeugmodelle auszuprobieren kann. Das könnte vor allem vor einem Umstieg auf ein eigenes E-Auto interessant sein. Langfristig lohnt sich eher das Leasing, da es in der Regel günstiger ist und man sein Auto individuell anpassen kann.

Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit finanztip.de. Der Geld-Ratgeber für Verbraucher ist Teil der Finanztip-Stiftung.