Berlin. Viele Hundebesitzer bemerken auch in Städten immer mehr Pflanzen mit Ähren. Welche Gefahren gibt es und wie schütze ich meinen Hund?

Diesen Sommer fällt vielen Hundebesitzern auf, dass auch in Städten am Wegesrand immer öfter Pflanzen mit borstenartigen Ähren, den Grannen, wachsen. Da viele Wiesen nicht gemäht werden, um Insekten zu beheimaten, oder aufgrund der Trockenheit, bleiben die gefährlichen Grannen stehen.

Gefährlich für Hunde: Was sind Grannen?

Grannen sind ein Bestandteil von diversen Gräsern und Getreidesorten. Sie wachsen am Ende der Halme und haben auf ihrer Oberfläche viele kleine Widerhaken. Ihre Spitzen sind scharf, damit sie sich zum Keimen in den Boden bohren können. Diese Spitzen stellen aber auch für Hunde eine große Gefahr dar.

„Es ist durch die starke Trockenheit begünstigt, dass die Grannen sich festsetzen, sie sind dadurch einfach besonders hart“, sagt Dr. Ursula von Einem, Referatsleiterin im Bundesverband Praktizierender Tierärzte dieser Redaktion. Neben selteneren Gräsern haben auch herkömmliche Getreidesorten wie Weizen oder Gerste Grannen.

Haustiere: Durch Grannen drohen in seltenen Fällen Organschäden

Grannen, die sich im Fell eines Hundes verfangen, können die Haut durchbohren und tief in das Innere des Tieres eindringen. Daraufhin können in seltenen Fällen Organschäden, schwere Entzündungen oder Abszesse auftreten. Häufiger hingegen verfangen sich die Widerhaken der Grannen in Augen, Nase und Ohren. Hier können sie das Trommelfell durchbohren, oder durch die Atemwege bis in die Lunge gelangen.

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Auch die Pfoten der Tiere sind besonders gefährdet. In den Zehenzwischenräumen verfangen sich oft Grannen, die zu Entzündungen führen können. Daher empfiehlt Tierärztin von Einem, dass Haare an den Pfoten kurzgehalten werden.

Die spitzen Ähren können ein Gefahr für Hunde darstellen.
Die spitzen Ähren können ein Gefahr für Hunde darstellen. © dpa-tmn | Thomas Warnack

Aus dem Fell der Hunde können Grannen vom Besitzer selbst entfernt werden. Haben sie sich allerdings schon in die Haut des Tieres gebohrt, ist der Gang zum Tierarzt nicht vermeidbar, um Infektionen zu vermeiden. Oft geht die Entfernung einer Granne mit einer Narkose für den Hund einher.

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Gefährliche Pflanze: Wie kann ich meinen Hund schützen?

Die Hauptsaison für Grannen beginnt im Juni und endet im August. Währenddessen sollten Hundebesitzer besonders vorsichtig sein. „Ist das Tier anfällig, empfiehlt es sich, diesen Hund nicht unbedingt durch hochstehende Wiesen und Felder laufen zu lassen“, so Ursula von Einem.

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Aber auch in der Stadt und im eigenen Garten ist die Gefahr nicht zu unterschätzen. Zuhause sollten Pflanzen, die Grannen tragen, mitsamt Wurzel entfernt werden. „Nach jedem Spaziergang sollten die Tierbesitzer den Hund absuchen“, sagte die Expertin des bpt. So können Grannen entfernt werden, bevor sie großen Schaden anrichten.

Zudem sind besonders langhaarige Hunde gefährdet, sodass es sich lohnen kann ihr Fell zu kürzen. Besonders die Haare zwischen den Zehen sollten gestutzt sein.