Berlin. Viele nutzen Kaffeesatz als Dünger, Schneckenschutz oder werfen ihn auf den Kompost. Lesen Sie hier, warum das schädlich sein kann.

  • Das beliebteste Heißgetränk der Deutschen, Kaffee, soll im Garten Wunder wirken können
  • Immer mehr Menschen nutzen den Kaffeesatz für ihre Pflanze
  • Wann das vermeintliche Wundermittel allerdings Schaden anrichten kann, lesen Sie hier

Der Einsatz von Kaffeesatz als Düngemittel für den Garten ist schon lange kein Geheimnis mehr. Aber wussten Sie, dass Kaffeesatz im Garten auch schädlich sein kann? In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Kaffeesatz als Wundermittel im Garten beschäftigen und drei Irrtümer aufzeigen, die Sie unbedingt vermeiden sollten.

Was ist Kaffeesatz und warum soll es gut für den Garten sein?

Kaffeesatz ist ein Abfallprodukt, das bei der Kaffeezubereitung übrig bleibt – also das verwendete Kaffeepulver. Es ist reich an Stickstoff, Kalium, Phosphor, Magnesium und anderen wichtigen Nährstoffen, die für das Pflanzenwachstum unerlässlich sind. Diese Nährstoffe helfen den Pflanzen, gesund zu bleiben und ihre volle Pracht zu entfalten. Manchmal können aber genau diese schädlich für die Pflanzen sein. Auch interessant: Kaffee: Die überraschende Geschichte des Espresso Martini

Irrtum 1: Kaffeesatz ist guter Dünger

Kaffeesatz kann als organischer Dünger verwendet werden. Er ist reich an Stickstoff, der ein wichtiger Nährstoff für das Pflanzenwachstum ist. Um ihn als Dünger zu verwenden, sollten sie den Kaffeesatz vor dem Düngen ausbreiten und trocknen, damit er im Garten später nicht anfängt zu schimmeln. Sobald dieser vollständig getrocknet ist, können Sie ihn weitläufig um die Pflanze verteilen.

Doch wenn er in zu großen Mengen verwendet wird, kann er den Boden übersäuern und das Pflanzenwachstum hemmen. Das Gegenteil kann auch passieren: Es kann zu einer hohen Stickstofffreisetzung kommen, die zu einem schnellen Wachstum der Pflanzen, aber auch zu einem schnellen Abbau der Nährstoffe im Boden führt. Es ist daher wichtig, Kaffeesatz nur in Maßen zu verwenden und mit anderen Düngemitteln zu kombinieren.

Pro-Tipp: Ideal ist Kaffeesatz für Pflanzen, die eine leichte Übersauerung benötigen wie Blaubeeren oder Rhododrendon. Kaffeesatz hat einen pH-Wert zwischen 6,5 und 6,8, er ist also beinah pH-neutral – ganz im Gegensatz zum Kaffee, der einen pH-Wert zwischen 4,5 und 5 besitzt. Manche Pflanzen wie Obstbäume oder Kartoffeln benötigen jedoch einen neutralen Boden. Hier sollte kein Kaffeesatz hinzugefügt werden. Lesen Sie hier: Balkonpflanzen: Diese Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

Kaffeesatz gilt als Wundermittel für den Garten. Doch mit der falschen Verwendung kann er sogar schädlich für die Pflanzen sein.
Kaffeesatz gilt als Wundermittel für den Garten. Doch mit der falschen Verwendung kann er sogar schädlich für die Pflanzen sein. © IMAGO / penofoto

Irrtum 2: Kaffee wirkt als Schneckenabwehr

Viele Gärtner schwören auf Kaffeesatz als natürliche Schneckenabwehr. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Kaffeesatz tatsächlich Schnecken fernhalten kann. Die University of Alaska fand in einer Studie heraus, dass Kaffee gegen Schnecken hilft. Dafür verdünnten sie Kaffee und Sprühten diesen anschließend auf die Blätter.

Die Erklärung: Koffein wirkt auf Schnecken wie ein Nervengift, weshalb sie von den besprühten Pflanzen abließen. Das Koffein im Kaffeesatz ist jedoch weitaus geringer als im eigentlichen Kaffee und daher kaum schädlich für die Schnecken. Sie kriechen einfach über den Kaffeesatz hinweg. Lesen Sie hier: Kaffee nach dem Aufstehen: Warum das eine schlechte Idee ist

Irrtum 3: Kaffee hilft dem Kompost

Viele entsorgen Kaffeesatz als eine Art von organischem Material auf dem Kompost. Es sprechen jedoch einige Gründe gegen diese Entsorgung.

Grund 1: Einen großen Beitrag für die Zersetzung des organischen Materials auf dem Komposthaufen leistet der Regenwurm. Er lockert den Boden auf, setzt wichtige Nährstoffe frei und hält ihn pH-neutral. Wenn Kaffeesatz in großen Mengen im Garten verteilt wird, kann dies jedoch negative Auswirkungen auf ihn haben. Die chemischen Bestandteile des zersetzen Kaffee können giftig für Regenwürmer sein und ihr Wachstum und ihre Fortpflanzung beeinträchtigen. Forscher haben herausgefunden, dass Regenwürmer bei einer Zugabe von Kaffeesatz auf dem Komposthaufen sogar sterben. Auch interessant: Speiseöl entsorgen: So vermeiden Sie teure Fehler

Grund 2: Außerdem besteht die Gefahr, dass Kaffeesatz zusammenklumpt und den Luftaustausch im Kompost blockiert, was das Wachstum von Mikroorganismen hemmen kann. Kaffee hat zudem eine antibakterielle Wirkung, die sich ebenfalls negativ auf die Mikroorganismen auswirkt. Am besten entsorgen Sie den Kaffeesatz im Biomüll.

FAQ zum Thema Kaffee

1. Was ist Kaffee?

Kaffee ist ein weltweit beliebtes Getränk, sogar das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Es wird aus gerösteten Bohnen der Kaffeepflanze hergestellt.

2. Woher stammt Kaffee?

Die Kaffeepflanze ist in den tropischen Regionen Afrikas beheimatet, vor allem Äthiopien ist als Ursprungsort bekannt. Mittlerweile wird Kaffee allerdings in vielen Teilen der Welt angebaut.

3. Enthält Kaffee Koffein?

Kaffee enthält die psychoaktive Substanz Koffein, die belebend wirkt, weshalb das Getränk vor allem als Wachmacher am Morgen beliebt ist. Die Menge an Koffein variiert je nach Kaffeesorte und Zubereitung.

4. Hat der Konsum von Kaffee gesundheitliche Vorteile?

Kaffee kann zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Neben einer verbesserten Konzentration wird Kaffeetrinkern ein reduziertes Risiko für einige Krankheiten nachgesagt. Die Darmgesundheit kann Kaffee ebenfalls fördern.

5. Kann Kaffee-Konsum auch ungesund sein?

Ja, ein übermäßiger Konsum von Kaffee kann zu Schlafstörungen, Nervosität und Magenbeschwerden führen, in Extremfällen sogar zum Herztod. Einige Menschen sind empfindlicher gegenüber Koffein und sollten den Konsum einschränken.

6. Ist entkoffeinierter Kaffee eine gesündere Option?

Koffeinfreier Kaffee ist eine gute Wahl für Personen, die den Koffein-Konsum einschränken müssen, vor allem Schwangere oder Menschen mit Bluthochdruck.

7. Kann Kaffee süchtig machen?

Kaffee kann bei einigen Menschen zur Abhängigkeit führen, die durch den Koffeingehalt verursacht wird. Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen können auftreten, wenn der Konsum plötzlich gestoppt wird.

8. Wie kann man Kaffee am besten zubereiten?

Die Zubereitung von Kaffee hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Beliebte Methoden sind Filterkaffee, Espresso, French Press und Aeropress. Die richtige Menge Kaffee und Wassertemperatur sind entscheidend für den Geschmack.

9. Wie sollte Kaffee am besten gelagert werden?

Kaffee sollte in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden. Vermeiden Sie es, Kaffee der Luft, Feuchtigkeit oder starkem Licht auszusetzen, um die Frische zu erhalten. (soj)