Berlin. Öko-Test hat Kakaopulver getestet und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Besonders bekannte Hersteller schneiden schlecht ab.

Kakao gehört für viele Menschen auf den Frühstückstisch und ist nicht nur bei Kindern sehr beliebt. Doch nicht alle Kakao-Produkte sind gleich gut. Das Verbraucher-Magazin "Öko-Test" hat sich verschiedene Kakaopulver-Sorten genauer angeschaut und auf Qualität geprüft. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Kakao-Sorten: Zu viel Zucker, zu ungesund

"Öko-Test" hat 16 Produkte auf Inhaltsstoffe und Transparenz von Seiten der Hersteller untersucht, darunter sieben Bio-Produkte. Es wurden explizit Produkte ausgesucht, die sich mit ihrer Aufmachung an Kinder richten. Daher kritisiert "Öko-Test" vor allem den hohen Zuckergehalt bei einer Vielzahl der Sorten: Zehn der getesteten Pulver enthalten mehr als 80 Prozent Zucker. Einige überschreiten bereits mit nur einer Portion die empfohlene tägliche Zuckermenge für Kinder.

Die WHO empfiehlt, dass Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren täglich höchstens 35 Gramm Zucker zu sich nehmen sollten. Für Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren wird dieser Wert auf 42 Gramm Zucker pro Tag erhöht – das sind immerhin 14 Stück Würfelzucker.

Kakao im Test: Diese Marken werden mit "ungenügend" bewertet

Die Getränke sind nicht nur sehr süß, einige enthalten auch Schadstoffe: Der beliebte Kakao-Drink "Nesquik" von Nestlé fällt durch den Test. Wegen Mineralölen und irreführender Werbung über den scheinbar nachhaltigen Kakaoanbau gibt "Öko-Test" dem Produkt die Note "Ungenügend".

"Nesquik" teilt sich den letzten Platz mit dem Bio-Produkt "Caribo Bio Trink Kakao" der Firma Mount Hagen. "Öko-Test" schreibt über das Produkt: "Zu süß, zu viele Schadstoffe, zu wenig Transparenz". Lesen Sie auch: Aldi, Lidl & Co.: Erdbeeren schneiden in Tests schlecht ab

Ebenso bekannt wie schlecht bewertet: Die Kakao-Marke "Kaba". Der Hersteller Carambar erhält die Bewertung "Mangelhaft". "Öko-Test" kritisiert den hohen Zuckergehalt sowie die Tatsache, dass der Hersteller Kontaktversuche von "Öko-Test" bezüglich Nachfragen zur Lieferkette vollständig ignoriert hat.

Bei einem Schadstoff, der in sieben Kakaopulvern gefunden wurde, geht um sogenannte gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). MOSH sind bedenklich, da sie sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber ansammeln können. Die Stoffe wurden in diesen getesteten Kakaopulver nachgewiesen:

  • "Nesquik" von Nestlé
  • "Caribo Bio Trink Kakao" von Mount Hagen
  • "Cocoba Frühstückskakao mit Honig" von Gepa
  • "Goody Cao" von Lidl
  • "Rapunzel Tiger Quick Trinkkakao" von Rapunzel
  • "Bio Zentrale Biokids Kakaodrink" von Bio-Zentrale
  • "K-Bio Trinkschokolade" von Kaufland

Das Schwermetall Cadmium, das in fünf Pulvern enthalten war, kann sich in Leber und Niere anreichern und über längere Zeit den Organen schaden. Es war in diesen Produkten nachweisbar:

  • "Naturata Kakao Getränk" von Naturata
  • "Rapunzel Tiger Quick Trinkkakao" von Rapunzel
  • "Cocoba Frühstückskakao mit Honig" von Gepa
  • "Vivani Cavi Quick" von Eco Finia
  • "Caribo Bio Trink Kakao" von Mount Hagen

Kakao: Welche Produkte schnitten gut ab?

Die beste Gesamt-Note ist lediglich ein "Befriedigend". Von den 16 getesteten Produkten erhalten nur fünf Kakao-Hersteller diese Note: Der "Bio Zentrale Biokids Kakaodrink" von dem Hersteller Bio-Zentrale, die "K-Bio Trinkschokolade" von Kaufland, das "Naturata Kakao Getränk" von Naturata, der "Ja! Kakao Drink" von Rewe und das Produkt "Penny Cho Quick" von Penny. Eine direkte Empfehlung wollen die Tester aber nicht abgeben, da der Zuckergehalt in allen Produkten sehr hoch ist. Es wird empfohlen, den Konsum von Kakao eher auf das Wochenende zu beschränken. (emi)