Berlin. Stiftung Warentest hat Kinderzahnpasta getestet – und empfiehlt nur drei Produkte. Die meisten haben keinen ausreichenden Kariesschutz.

Schon mit dem ersten Milchzahn heißt es für Babys: zweimal täglich Zähneputzen – um sich einerseits an die Routine zu gewöhnen und um andererseits schon früh Karies vorzubeugen. Doch für den Kariesschutz ist ebenso wie das regelmäßige Putzen die richtige Zahncreme wichtig.

In einem aktuellen Test der Stiftung Warentest fielen jedoch die allermeisten der 21 untersuchten Pasten für Kinder durch. Viele enthielten zu wenig Fluorid und in jedem zweiten Produkt steckte außerdem der kritische Farbstoff Titandioxid.

Kinderzahnpasta: Elmex und Signal schneiden am besten ab

Lediglich drei Produkte konnten die Tester wirklich überzeugen:

  • Mit der Note „Sehr gut“ schnitten die Kinderzahnpasta von Elmex für Zwei- bis Sechsjährige und die „Kinderzahnpasta Meine Freundin Conni“ von Signal für bis Sechsjährige ab.
  • Das einzig mit „Gut“ bewertete Produkt von Oral-B wird nach Angaben der Tester laut Hersteller nicht mehr produziert.

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Viele Zahncremes enthalten zu wenig Fluorid

Der wichtigste Prüfpunkt im Test war die Vorbeugung von Karies durch Fluorid. Neun Produkte fielen hier durch.

Die von Fachgesellschaften seit Anfang 2021 empfohlene Menge von 1000 ppm, also parts per million, erreichten vier Produkte nicht, fünf Hersteller verzichteten gleich ganz auf Fluorid in ihren Zahncremes.

Die Zahnpasten von Blend-a-med („Blendi Gel“), Lidl („Dentalux Zahngel for Kids“), Müller („SensiDent Kids Zahncreme“) und Rossmann („Alterra Naturkosmetik Kinderzahngel“) enthielten jeweils nur rund die Hälfte der empfohlenen Fluorid-Menge.

Naturkosmetikprodukte ohne Fluorid

Die Naturkosmetikprodukte von dm, Lavera, Logodent und Weleda verzichten ganz auf Fluorid und die Kinderzahnpasta Karex enthält stattdessen den Inhaltsstoff Hydroxylapatit.

Laut der Warentester ist die Studienlage zur Kariesprophylaxe jedoch dünn – deswegen gab es auch für Karex das Testurteil „Mangelhaft“.

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Kritischer Farbstoff in jedem zweiten Produkt

Elf Kinderzahncremes enthielten den Farbstoff Titandioxid. Eine erbgutschädigende Wirkung ist laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) nicht auszuschließen – weswegen der Stoff in Lebensmitteln künftig verboten ist.

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Zwar stehe eine offizielle Einordnung zur Verwendung von Titandioxid in Zahnpasta noch aus, so die Warentester, „aus vorbeugendem Verbraucherschutz raten wir aber von Pasten mit dem Pigment ab“.

Erkennen können Verbraucherinnen und Verbraucher den Inhaltsstoff an der Kennzeichnung CI 77891.