Berlin. Ganze 10,5 Milliarden Euro haben die Deutschen 2019 gespendet – aber nicht alle Organisationen sind seriös. So klappt die Auswahl.

Das Spendenverhalten der Deutschen hat sich trotz Corona-Krise kaum verändert. Und am liebsten geben die Bürgerinnen und Bürger Geld für den Tierschutz. Danach folgen: Hilfen für Kinder, für die Gesundheit, Not- und Katastrophenhilfe und den Umweltschutz.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage. Die Stiftung Warentest hatte dafür zusammen mit dem Marktforschungsinstitut GfK im September fast 2000 Frauen und Männer befragt. 49 Prozent gaben an, in den vergangenen 24 Monaten Geld gespendet zu haben.

Das Problem: In Deutschland sammeln mehr als 600.000 Organisationen Spenden, doch längst nicht alle arbeiten seriös.

Spenden: Dreiste Methoden unseriöser Organisationen

Dabei geht es um viel Geld. Laut dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) spendeten die Deutschen im Jahr 2019 etwa 10,5 Milliarden Euro, das waren 4,1 Prozent mehr als 2018. „Über den Spendenzweck kann man mit dem Herzen entscheiden, über die dazu passende Organisation aber besser nicht“, heißt es nun in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“.

Manche würden zum Beispiel Spender mit grausamen Fotos unter Druck setzen oder sie an der Haustür zur sofortigen Unterschrift drängen. Andere Spendensammler könnten keine Mitgliedsausweise vorweisen, wenn sie einen auf der Straße ansprechen, oder gäben auf ihren Internetseiten keine Kontaktadresse an, sodass sich nichts nachfragen lässt.

Das DZI Spendensiegel wird nach strengen Kriterien vergeben.
Das DZI Spendensiegel wird nach strengen Kriterien vergeben. © PR | pr

Die Guten machten das nicht, so Stiftung Warentest, die Tipps gibt, was zu beachten ist, soll das eigene Geld dem guten Zweck zugutekommen.

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Siegel und Co.: Darauf kommt es bei der Auswahl an

Bei der Auswahl sei es am einfachsten, wenn man eine Hilfsorganisation bereits kennt und ihr vertraut. Ist die Organisation unbekannt, könne man zum Beispiel auf das DZI-Spendensiegel achten. Das bekomme nur, wer sich nach strengen Kriterien des Deutschen Zen­tralinstituts für soziale Fragen prüfen lasse und nicht mehr als 30 Prozent des Geldes für Verwaltung und Werbung ausgibt.

Grundsätzlich gelte: „Wer Geld einsammelt, sollte darüber auch Rechenschaft ablegen können.“ Heißt: Auf der Internetseite der Organisation sollte ein aktueller Jahresbericht mit Finanzzahlen zu finden sein. Und die Kosten für Verwaltung und Werbung sollten getrennt ausgewiesen werden.

Darüber hinaus sollten Spenden bis zu 150 Euro nicht gesplittet werden, damit möglichst viel von dem Geld in die direkte Hilfe fließe, so die Finanztester. Gehe das Geld an mehrere Organisationen, entstünden „in der Regel“ höhere Verwaltungskosten.

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