- Am 4. Mai dürfen Friseure und Friseurinnen ihr Geschäft wiederaufnehmen – allerdings unter Auflagen
- Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks, hält Schutzmasken im Salon für ein gutes Mittel
- „Das Friseurhandwerk ist besonders gut auf eine solche Situation vorbereitet, weil wir ein Gesundheitshandwerk sind“, so Müller
In wenigen Tagen sollen Friseursalons in ganz Deutschland wieder öffnen, so haben es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs und -chefinnen kürzlich entschieden. Am 4. Mai dürfen Friseurinnen und Friseure ihr Geschäft wiederaufnehmen – allerdings unter Auflagen.
In dem Beschluss vom 15. April heißt es, man wolle „in kleinen Schritten daran arbeiten, das öffentliche Leben wieder zu beginnen“. Von den Dienstleistungsbetrieben, bei denen eine körperliche Nähe unvermeidbar ist, dürfen Anfang Mai zunächst die Friseurbetriebe öffnen, so das Papier. Wie die Promis mit der Schließung der Friseursalons umgehen, lesen Sie hier.
Friseurbesuch in Corona-Zeiten: Diese Schutzmaßnahmen gelten jetzt
Wie werden wir uns also in Zeiten von Corona die Haare schneiden lassen? Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat inzwischen eine Liste mit Schutzmaßnahmen für Friseurbetriebe aufgestellt.
Diese Regeln sollen eine Infektion beim Friseurbesuch verhindern:
• Kunden und Beschäftigte müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen
• Haarewaschen im Friseursalon ist Pflicht
• Abstand zwischen den Arbeitsplätzen
• Wartebereiche werden abgeschafft
• Arbeitsmaterial wie Scheren und Kämme müssen vor jedem desinfiziert gereinigt werden
• Die Lüftung im Salon soll optimiert werden
• Die Beschäftigten sollen in Schutzmaßnahmen, Händehygiene und Hautschutz geschult werden
„Ich denke, dass wir die Maskenempfehlung im Salon so ausgestalten, dass jeder Kunde mit einer Maske reinkommen kann oder eine Maske bekommt“, sagte dazu Jörg Müller, der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks, unserer Redaktion. „Hygienevorschriften gibt es für unser Handwerk auch ganz ohne Pandemie und Corona-Krise.“ Was sich beim Besuch eines Friseur-Salons noch ändert, lesen Sie hier.

Friseure in der Corona-Krise: Gut auf verstärkte Hygienemaßnahmen vorbereitet
Trotz der erweiterten Sicherheitsvorkehrungen wird die Wiedereröffnung für Friseure und Friseurinnen vor allem eine Erleichterung sein. Der Umsatz in der Schließung sei komplett weggebrochen, sagt Müller. Laut Angaben des Verbands beträgt der Jahresumsatz der Branche normalerweise bei über 7 Milliarden Euro.
Man habe Verständnis für die Entscheidung und sei dankbar über die Soforthilfen der Regierung, erklärt Müller. Aber: „Ein, zwei Wochen weiter, dann wären sicherlich mehr Betriebe unmittelbar von der Insolvenz betroffen.“ Falls Sie Ihre Haare noch vor der Wiedereröffnung der Friseure zu Hause schneiden wollen – Diese Tipps helfen dabei.
Friseure in der Corona-Krise: Viele Betriebe kurz vor Insolvenz
Konkrete Informationen über Insolvenzen unter den über 70.000 betroffenen Friseur-Unternehmen habe der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks nicht. Vor allem größere Geschäfte in Einkaufspassagen und Hauptgeschäftslagen stünden allerdings wegen der hohen Mieten vor dem Aus.
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Zuvor hatte es Berichte über Friseure und Friseurinnen gegeben, die unerlaubterweise Hausbesuche angeboten haben sollen. Mit der Wiedereröffnung der Friseurbetriebe dürfte sich das erledigt haben. Ebenso wie die Versuche von Kunden und Kundinnen, sich die Haare zu Hause einfach selbst zu schneiden.
In Nordrhein-Westfalen hatte zudem die Düsseldorfer Handwerkskammer gefordert, dass Friseure und Kosmetiker Listen mit Kundendaten führen, um im Falle einer Infektion die Gesundheitsämter zu unterstützen. Welche Geschäfte in der Corona-Krise wiedereröffnen.
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(reba/kü)
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