Berlin. In der Fake-Nachricht heißt es, die Drogeriekette feiert ein Jubiläum. Wer dem Link folgt, läuft jedoch ungewollt in eine Abofalle.

„Wow, dm feiert sein 100-jähriges Jubiläum und vergibt kostenlose Gutscheine und Geschenke. Ich habe meine gerade erhalten; hol dir deine, bevor das Angebot abläuft“. Was nach einem verlockenden Angebot klingt, erweist sich in der Realität wieder einmal als Klickköder, der als Kettenbrief über Whatsapp weitergeleitet wird.

Ein erster Hinweis, dass es sich dabei um eine „Fake“-Nachricht handelt, ist, dass der erste dm-Markt erst 1973 in Karlsruhe eröffnet wurde – somit ist das Unternehmen noch weit entfernt vom 100-jährigen Jubiläum.

Nachgebaute Website

Die Nachricht wirkt, als sei sie von einem Whatsapp-Kontakt selbst verfasst worden, doch es handelt sich um einen automatisch generierten Text. Klickt man auf den Link, landet man auf einer Website, die der offizielle Adresse deutlich ähnelt – inklusive Logo.

Nach einem kurzen Quiz mit drei Fragen und der Aufforderung, den Beitrag mit zehn Freunden zu teilen, erscheint die Gewinnbestätigung mit der Bitte die persönlichen Daten einzugeben.

WhatsApp: Diese drei Tricks muss man kennen

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    Im Anschluss soll angeblich bestätigt werden, dass der Nutzer kein Roboter ist, dafür soll ein gesponsertes Angebot ausgefüllt werden – letztendlich handelt es sich dabei um einen Datensammler-Dienst, dem mit dem ausgefüllten Formular ein Werbeeinverständis erteilt wird.

    Widerspruch gegen Abo einlegen

    Auf die Eingabe der Daten folgen Anrufe, die für ein Abo werben. So berichtet der österreichische Verein Mimikama, dass ein Teilnehmer angerufen wurde, um ihm zum Gewinn von 1000 Euro zu gratulieren. Damit dies steuerfrei überwiesen werden könne, müsse er ein Abo im Wert von 59,80 Euro abschließen. Es folgte ein weiterer Anruf, bei dem die Angaben – inklusive Bankverbindung – noch einmal bestätigt werden sollten.

    Mimikama hat es sich zur Aufgabe gemacht, Falschmeldungen, Spam oder andere Fakes aus dem Internet – speziell aus sozialen Medien – aufzudecken und die Hintergründe dazu auf der Internetseite des Projekts, www.mimikama.at, oder auf Twitter und Facebook zu veröffentlichen.

    Kettenbriefe dieser Art sind nicht neu. Es gab bereits ähnliche Nachrichten, bei denen angeblich Gutscheine von Edeka, Lidl, Ikea und vielen anderen verlost wurden. Falls auf diese Weise doch ungewollt ein Abo abgeschlossen wurde, sollte sofort schriftlich Widerspruch eingelegt werden. (joe)