Berlin. Das Angebot an Notebooks ist genauso riesig wie unübersichtlich. Wir erläutern, wie man den Durchblick im Technikdschungel behält.

Wer heute ein neues Notebook braucht, hat zwar eine große Auswahl – doch die Produktvielfalt überfordert selbst technisch interessierte Käufer. Denn ein Patentrezept zum richtigen Gerät für jeden gibt es nicht: Studenten haben andere Anforderungen an ihre Geräte als Senioren, Schüler andere als Geschäftsleute.

Wie schnell, wie groß und wie leicht muss das neue Gerät also wirklich sein? Und wie viel Geld muss man dafür ausgeben? Ein Überblick zum Notebook-Kauf.

Displaygröße und Formate

Bevor man sich mit Ausstattungsdetails seines künftigen tragbaren Computers beschäftigt, sollte zunächst das Format geklärt werden.

• Displaygrößen:

Nach wie vor wird die Größe – und meist auch das Gewicht – in erster Linie durch die Bildschirmdiagonale bestimmt. Die gängigsten Displaygrößen sind 13,3 Zoll (33,8 cm), 15,6 Zoll (39,6 cm) und 17,3 Zoll (44 cm). Die umfangreichste Auswahl hat man bei den 15,6-Zoll-Geräten: Von günstigen Einsteiger-Notebooks für 300 Euro bis hin zu High-End-Spiele-PCs weit jenseits der 1000-Euro-Grenze ist hier alles vertreten. Der Bildschirm hat dabei eine kompakte Größe, ohne dass die Inhalte zu klein geraten. Gleichzeitig sind die Notebooks noch handlich genug, um sie auch mal mitzunehmen.

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    Wer das Gerät täglich zur Arbeit oder in die Uni trägt, dem dürfte ein 15,6-Zoll-Laptop mit einem Gewicht von meist zwei bis zweieinhalb Kilogramm auf Dauer zu schwer werden. Hier sind 13,3-Zoll-Geräte besser geeignet. Sie wiegen etwa ein bis anderthalb Kilogramm und passen besser in die Tasche oder den Rucksack. Für diese Platz- und Gewichtsersparnis zahlt man leicht drauf.

    Bei gleicher Ausstattung sind sie etwas teurer als die größeren 15,6-Zoll-Varianten. Rücken und Schultern werden im Zweifel aber dankbar sein. Außerdem sollten Käufer bedenken, dass das kleinere Display – etwa für ältere Menschen mit beeinträchtigter Sicht – schwerer ablesbar sein könnte.

    Gerade für ältere Menschen könnte sich deshalb ein Notebook mit 17,3-Zoll-Bildschirm lohnen. Zum Herumtragen sind sie zwar eindeutig zu schwer und sperrig, bieten auf dem großen Display aber mehr Übersicht – und lassen sich nach Gebrauch dennoch platzsparend in der Schublade verstauen.

    • Bildschirmauflösung:

    Ebenfalls beachten sollten Käufer die Auflösung ihres Displays. Sie gibt an, mit wie vielen einzelnen Bildpunkten (Pixeln) die Inhalte angezeigt werden. Je mehr Pixel, desto feiner die Darstellung. Bei 13,3-Zoll liegt die Einstiegsauflösung mittlerweile bei 1600 mal 900 Pixeln, damit lässt sich durchaus arbeiten.

    Bei günstigen 15,6-Zoll-Geräten werden vielfach noch Bildschirme mit 1366 mal 768 Bildpunkten angeboten, was nach heutigen Gesichtspunkten schon etwas pixelig wirkt. Hier sollte man nach Geräten mit mindestens Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080 Pixel) Ausschau halten. Gleiches gilt auch bei 17,3-Zoll-Geräten, allerdings wird Full-HD-Auflösung meist nicht für günstige Einstiegsgeräte angeboten.

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      Von der kleineren Darstellung bei hohen Auflösungen sollte man sich übrigens nicht abschrecken lassen – unter Windows können Schrift- und Symbolgröße entsprechend den eigenen Sehbedürfnissen angepasst werden. Eine höhere Auflösung bietet dann den Vorteil eines schärferen Schriftbilds, was die Augen weniger schnell ermüden lässt.

      • Neue Formate:

      Wer hauptsächlich arbeiten will, fährt mit dem ganz klassischen Notebook-Format sehr gut. Mittlerweile sind aber auch flexiblere Varianten verbreitet: Sie werden – je nach Hersteller und Ausführung – als „Conver­tibles“, „2-in-1“ oder „Detachables“ bezeichnet. Im Wesentlichen beschreibt dies, dass das Notebook sich zu einem Tablet wandeln kann – indem entweder die Tastatur auf die Rückseite des Bildschirms geklappt oder die Tastatur abgenommen wird. Per Touchdisplay können solche Computer dann auch bequem auf der Couch bedient werden. Für diese Funktionen wird oft ein Aufpreis fällig.

      Speicherausstattung

      Im Computer gibt es zwei Speicherarten: den flüchtigen Arbeits­speicher, RAM genannt, und den dauerhaften Festspeicher, die Festplatte.

      Der Arbeitsspeicher ist quasi das Kurzzeitgedächtnis des Computers. In günstigen Rechnern stecken oftmals nur vier Gigabyte (GB) RAM. Wenn irgend möglich, sollte man sich für Modelle mit acht GB RAM entscheiden. Mehr ist in den allermeisten Fällen nicht nötig.

      Unter einer Festplatte – in Prospekten oft HDD genannt – hat man jahrelang einen Kasten mit mehreren schnell rotierenden Magnetscheiben verstanden. Solche HDDs bieten gigantischen Speicherplatz für geringe Kosten.

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        Zunehmend verdrängt werden sie allerdings von sogenannten SSD-Speichern. Sie sind kompakter, gegen Stöße unempfindlich und viel schneller als klassische HDD-Festplatten – aber auch deutlich teurer. Diesen Aufpreis sollte man aber zahlen, denn SSDs wirken sich oft spürbarer auf die Leistung eines Notebooks aus als der Prozessor. In günstigen Geräten sind die SSDs meist 128 oder 256 GB groß. Vielen Anwendern genügt das auch. Sollte der Platz dennoch eng werden, kann man Daten auf externe Festplatten mit USB-Anschluss auslagern. Sie gibt es bereits für unter 30 Euro.

        Sonstige Ausstattung

        Darüber hinaus gibt es ein Ausstattungsmerkmal, das sich oft als sehr praktisch erweist: Sowohl für Studenten, die im schummrigen Hörsaal mitschreiben wollen, als auch für Menschen mit schlechten Augen ist eine beleuchtete Tastatur in vielen Situationen hilfreich. Sie ist allerdings erst in Mittelklassegeräten zu Preisen ab 500 Euro aufwärts erhältlich.

        Hinweise zum verbauten Grafikchip dürfen die meisten Käufer dagegen getrost ignorieren – sie sind nur für diejenigen interessant, die moderne 3-D-Spiele auf ihrem Notebook spielen möchten.

        Kosten

        Wer ein möglichst günstiges Gerät sucht, wird mindestens 300 Euro einkalkulieren müssen, für 13,3-Zoll-Geräte eher 400 Euro. Ab einem Preis von 500 bis 700 Euro erhält man bereits gut ausgestattete Notebooks, die mit allen Alltagsanforderungen fertig werden. Wer besonders leichte, schicke oder leistungsfähige Geräte sucht, überschreitet dagegen auch schnell die 1000 Euro-Marke.