Frankfurt/Main. „Öko-Test“ hat glutenfreie Produkte wie Brot, Nudeln und Mehl. Reisbasierte Lebensmittel schnitten schlecht ab. Sie sind oft belastet.

Etwa jeder hundertste Deutsche leidet unter Zöliakie, verträgt also das Klebereiweiß Gluten nicht. Die Betroffenen sind etwa bei Brot, Mehl und Nudeln auf Alternativen angewiesen. Obwohl es keine gesundheitlichen Vorteile bringt, ernähren sich mittlerweile auch viele nicht von Zöliakie betroffene Verbraucher glutenfrei.

Das Magazin „Öko-Test“ hat 20 solcher Produkte im Labor analysiert. Die gute Nachricht: Alle Produkte enthielten entweder gar kein Gluten oder der Gehalt lag weit unter der Nachweisgrenze. Zudem enthält laut den Prüfern knapp die Hälfe der Testkandidaten kaum Schadstoffe und schneidet entsprechen „gut“ oder in sieben Fällen sogar „sehr gut“ ab.

Produkte mit Reis machen Verbraucherschützern Sorgen

Die beste Bewertung erhielten die Penne Rigate von Barilla und die Bio-Spirelli von Alnavit, das helle Brot Enjoy Free! von Aldi Süd sowie das kernige Goldähren Brot von Aldi Nord, die zarten Haferflocken von Kölln, die Mix it! Mehlmischung von Schär und die 3-Korn Waffelbackmischung von Bauckhof.

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    Die andere Hälfte des Testfeldes hingegen bereitete den Verbraucherschützern Sorgen. Demnach fanden sich in allen Produkten mit Reis – eine wichtige Alternative zu glutenhaltigen Getreidesorten – Spuren von krebserregendem Arsen.

    Reisprodukte lieber nicht täglich verzehren

    Dass Reis den giftigen Stoff aus dem Boden aufnimmt, ist bekannt. Die Tester empfehlen Zöliakie-Patienten daher, Reisprodukte nicht jeden Tag zu verzehren. Auch erhöhte Werte des giftigen Schwermetalls Cadmium im Bio-Baguette von Schnitzer und dem Bio-Vollkornbrot von Alnavit führt „Öko-Test“ auf belasteten Reis zurück.

    Den stark erhöhten Arsengehalt in dem haferbasierten Produkt Bauckhof Hot Hafer Haferbrei konnten sich die Prüfer hingegen nicht erklären. Für Hafer sei eine Belastung untypisch, stark kontaminierte Böden seien eine mögliche Ursache. In den Edeka Weltmeister Brötchen und im 3 Pauly Teff Bauernbrot wiesen die Tester zudem das umstrittene Pestizid Glyphosat nach – sie enthielten neben Reis unter anderem Hirse und Mais.

    Zöliakie-Patienten sollten lebenslang auf Gluten verzichten

    Das in Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste enthaltene Eiweiß Gluten führt bei Zöliakie-Patienten zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Daraufhin bilden sich die sogenannten Darmzotten zurück – Falten, die die Oberfläche des Darms vergrößern, damit dieser mehr Nährstoffe aufnehmen kann. Durch die infolge der Entzündung verkleinerte Oberfläche des Darms ist die Nährstoffaufnahme bei Zöliakie gestört, es entstehen Defizite.

    Betroffene sollten daher lebenslang auf Gluten verzichten. Die Krankheit kann nur mithilfe mehrerer Tests durch einen Arzt festgestellt werden. (alir)