Berlin. Wer sein Fahrrad vor Dieben schützen will, hat die Qual der Wahl. Stiftung Warentest hat Bügel-, Falt- und Kettenschlösser getestet.

Millionen Fahrräder verschwinden in Deutschland jährlich aus Garagen und Hinterhöfen. Schlösser bieten nicht immer zuverlässigen Schutz, denn Diebe rücken bisweilen mit schwerem Geschütz an, um an die Drahtesel zu kommen.

Die Stiftung Warentest hat es ihnen nun gleich getan, um herauszufinden, welche Schlösser sogar Bolzenschneider, Säge und anderen Werkzeugen widerstehen. Sie nahmen Bügelschlösser, Faltschlösser, Kettenschlösser und Panzerkabelschlösser unter die Lupe. Vier der insgesamt 20 Prüflinge versagten hier und bekamen die Note „mangelhaft“, darunter vier der fünf Faltschlösser, die damit insgesamt am schlechtesten abschnitten.

Zwar aufbruchsicher, aber leider schadstoffbelastet

Die Exemplare von Fischer und Prophete hätten sich binnen weniger Sekunden aufbrechen lassen, berichten die Tester im aktuellen „Test“-Magazin (8/2016). Fünf weitere Schlösser fielen aufgrund ihrer hohen Schadstoffbelastung durch, auch sie straften die Verbraucherschützer mit der schlechtesten Note ab. Besonders ärgerlich für OnGuard (8000 Brute LS), Contec (Power Loc) und Axa (Linq 100), deren Schlösser im Aufbruchtest „sehr gut“ abschnitten.

Vor diesen Situationen haben Fahrradfahrer am meisten Angst

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    Das beste Ergebnis legten die Bügelschlösser hin, gleich vier von sechs Produkten im Test erhielten das Urteil „gut“: Treclock BS 650 (73 Euro), Kryptonite Evolution 4 LS (85 Euro), das vergleichsweise günstige Decathlon BTwin 920 für nur 30 Euro und das teure Abus Granit Plus (640/135HB2 30 TexKF) für 97 Euro.

    Bügelschlösser sind am sichersten

    Von Hersteller Abus überzeugte auch ein Kettenschloss: Die Granit CityChain X Plus 1060 war ebenfalls „gut“, mit 100 Euro aber ebenfalls eines der teureren Modelle im Test. Von dünnen Kabelschlössern raten die Verbraucherschützer generell ab, sie hätten sich schon in vergangenen Tests durchgehend schlecht geschlagen.

    Bügelschlösser seien eine der sichersten Varianten, ließen sich aber nicht so flexibel einsetzen wie Kettenschlösser. Wer sich bereits für ein System entschieden habe, im Laden aber bei der Wahl des Modells unsicher sei, solle sich bei gleichem System und ähnlicher Größe stets für das schwerere Schloss entscheiden, raten die Experten. (alir)