Bei der Hochzeitsplanung sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Experten geben Tipps damit der Traumtag kein Alptraum wird.

Um die 8000 Ehen werden jährlich in Hamburg und Umgebung geschlossen. Laut Aussage des Statistischen Bundesamtes liegt das Durchschnittsalter bei deutschen Eheschließungen zwischen 30 und 40 Jahren. Weitere Erhebungen besagen, dass die beliebtesten Monate zum Heiraten Mai, August und September sind, ein Brautpaar im Schnitt 60 Gäste einlädt und für die Hochzeitsfeier rund 12.500 Euro ausgibt. So viel zur Statistik.

Ein Sprichwort besagt: "Heiraten ist kein Wettlauf, man kommt immer noch früh genug an." Die meisten Paare beginnen etwa ein Jahr vorher mit der konkreten Planung, die in der Regel von drei Faktoren bestimmt wird: der Location, dem Budget und der Anzahl der Gäste.

Man muss sich zunächst fragen, in welchem Rahmen man heiraten möchte. Pompös im Schloss, romantisch im Landhaus oder entspannt am Strand? Direkt vor Ort oder weiter weg, vielleicht gar im Ausland? Typisch hamburgisch, etwa im Rathaus, auf der Alster, der "Cap San Diego" oder einer Barkasse? Will man mit möglichst vielen Gästen feiern oder im kleineren Kreis - und wie groß ist das Budget, das zur Verfügung steht?

"Je nachdem, wann man mit der Planung beginnt, kann es sein, dass die Traumlocation auch das Datum bestimmt", sagt Melanie Schmitz von der Hochzeitsagentur marry me. Sie ist eine von vielen Hochzeitsplanern in Hamburg, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Brautpaaren jede nur erdenkliche Unterstützung bei der Organisation ihrer Hochzeit zu bieten. "Viele Räumlichkeiten sind weit im Voraus ausgebucht, und man muss den Termin nehmen, der noch frei ist", sagt Schmitz. "Genauso kann die Location auch die Anzahl der Gäste beeinflussen. Wenn die Kapazität sich nicht mit der Gästeliste deckt, passen Paare ihre Einladungsliste durchaus an."

Bei der Suche nach der passenden Location nehmen Brautleute am häufigsten die Hilfe eines Hochzeitsplaners in Anspruch. Der gewünschte Stil, die Größe und die Kosten fließen ebenso in die Auswahl mit ein, wie die Koordination der freien Termine mit denen des Standesamts und der Kirche. "Die vorselektierten Locations werden von mir alle so lange reserviert, bis das Paar Gelegenheit hatte, sie sich anzuschauen", sagt Melanie Schmitz.

Auch für die standesamtliche Trauung selbst kann man besondere Orte wählen. Nikola Krasemann von der LoveLi Hochzeitsplanung hat hier positive Erfahrungen gemacht: "Die Standesämter sind heutzutage eigentlich aufgeschlossen für Locations außerhalb der Behörde. Ob am Elbstrand, auf einem Schiff, in einem Flugzeug oder einer tollen Villa - mittlerweile kann man fast überall heiraten."

Sobald Ort und Datum feststehen, kann man sich um die Organisation von allem anderen kümmern. Es empfiehlt sich, als Erstes ein "Save the Date" an die Gäste zu schicken. Hierbei handelt es sich um eine kurze Vorankündigung der bevorstehenden Hochzeit, damit alle Gäste rechtzeitig planen können. Details wie Dresscode, Anfahrt, Unterkunft können später mit der Einladung verschickt werden. Zu organisieren sind ferner die Dekoration der Location, der Blumenschmuck in der Kirche, das Brautauto, die Hochzeitstorte. Vor allem das Catering. Ob Büffet, Barbecue oder gesetztes Essen, hierbei spielt wieder der Ort eine wichtige Rolle. "Je schicker und beliebter die Location, desto teurer," sagt Melanie Schmitz. Wer an einem Ort ohne feste Gastronomie feiert, spart nicht zwingend Kosten. "Ich hatte schon Hochzeiten am Strand oder im Garten, wo man Zelte aufbauen, Mobiliar und Geschirr anmieten und sogar Wasser und Strom legen musste."

Es ist sinnvoll, gleiche oder ähnliche Schritte in die Hände eines Dienstleisters zu geben. Etwa alle Papeterie wie Einladungen, Menü- und Platzkarten, Gottesdienstprogramme und Dankeskarten bei dem gleichen Drucker zu produzieren. Hat man den Blumenhändler seines Vertrauens gefunden, so kann dieser die gesamte Ausstattung der Feier übernehmen. Vom Autoschmuck über den Brautstrauß bis hin zu den Anstecksträußchen der männlichen Gäste.

Keine Hochzeit ohne Musik: Ob Tanzkapelle oder Jazz-Trio, Party-DJ, Pianist oder leichte Hintergrundmusik vom Band, neben dem Motto bestimmen auch Ort und Zeit - abgesehen natürlich vom Budget - die Auswahl. "Es gibt einen Trend in Richtung Vintage Look & Shabby Chic", sagt Nikola Krasemann von der LoveLi Hochzeitsplanung. Eine Stilrichtung, die sich nicht nur im Dresscode und der Dekoration widerspiegelt, sondern natürlich auch bei der Musikauswahl bedacht werden muss. Für die Kirche können neben dem Orgelspiel auch ein Chor und eventuell ein Solosänger das musikalische Rahmenprogramm gestalten.

Und was wäre eine Hochzeit ohne Erinnerungsfotos? Entweder man bucht einen Profifotografen für den Tag oder beauftragt talentierte Freunde. Hauptsache, das Paar kann sich darauf verlassen, dass es klappt.

Bei einer Hochzeitsfeier dreht sich traditionell alles um die Erwachsenen. Damit die Kinder und somit vor allem die Eltern unter den Gästen in Ruhe feiern können, bietet es sich an, für ein Kinderprogramm mit spezieller Betreuung oder für einen Babysitter zu sorgen.

Im Idealfall kümmert sich das Brautpaar zu gleichen Teilen um die Organisation der Hochzeit. Die Auswahl der Location, der Dienstleister, der Speisen und Getränke sowie alles Bürokratische sollten gemeinsam beschlossen werden. Ebenso wie die Auswahl der Eheringe. Die Braut hat ohnehin noch einige Extras mehr auf dem Zettel. Sie muss sich um ihr Hochzeitskleid kümmern, die passenden Schuhe und den Schleier aussuchen, Haare und Make-up organisieren. "Fast jede Braut hat ihren Hochzeitstraum bereits seit Kindestagen im Kopf," sagt Julia Petersen von White Weddings. "Mal ist es das Sissi-Kleid plus Kutsche und Schloss, mal ganz minimalistisch."

Zwar überwiege der Traum von einer Hochzeit in Weiß, doch es gibt einen Trend hin zu Farbakzenten. "Brautkleider sind nicht mehr reinweiß, creme oder champagnerfarben, sondern farbige Accessoires und bunte Applikationen kommen zum Einsatz, etwa als Satingürtel, Spitzeneinsatz, Tüllunterrock oder Brautschuhe."

Wenn die Hochzeitsvorbereitungen dem Brautpaar über den Kopf wachsen, rät Melanie Schmitz: "Wichtig ist, dass man strukturiert vorgeht, entspannt bleibt und eine gewisse Flexibilität behält." Sinnvoll sei es in jedem Fall, so Planerin Krasemann, sich Unterstützung bei der Organisation zu holen. "Ob dies Freunde, Verwandte oder professionelle Hochzeitsplaner sind, ist jedem selbst überlassen."