Immer beliebter: Catering. Der Service reicht vom Koch vor Ort bis zur Deko und Musik. Hamburgs Catering-Szene hat eine Menge zu bieten.

Hamburg. Ob Firmenfeier, Konferenz, Jubiläum, Geburtstagsparty oder Dinner zu zweit - der Service von Catering-Unternehmen wird immer häufiger in Anspruch genommen. Wer die Bewirtung seiner Gäste erfahrenen Gastronomen überlässt, erhält professionellen Service und Speisen in hoher Qualität. Außerdem kann sich der Gastgeber so mehr um seine Gäste kümmern und auch selbst feiern. Je nachdem, was für eine Veranstaltung geplant ist - Hamburgs Catering-Szene hat eine Menge zu bieten.

Bevor die Entscheidung für ein Catering-Unternehmen fällt, sollte klar sein, welche Leistungen vom Caterer erwartet werden: Wie groß soll die Veranstaltung werden und in welchem Rahmen wird sie ausgerichtet? Soll es ein mehrgängiges Menü oder ein Büfett geben? Ist ein Koch erwünscht, der die Speisen direkt vor Ort zubereitet, und Servicepersonal, das die Gäste bewirtet? Ist ein Veranstaltungsort vorhanden und muss dieser ausgestattet werden? Soll eventuell auch für Musik und Unterhaltung gesorgt werden?

Je größer die Veranstaltung, desto früher sollten die Gastgeber mit der Planung beginnen. Grundsätzlich ist ein ausführliches Beratungsgespräch vor der Buchung angebracht, damit alle Details und Fragen geklärt werden können, sodass die Feier den eigenen Wünschen entspricht. Auftraggeber sollten genau prüfen, ob eine Kalkulation realistisch ist und bei Unklarheiten nachhaken. Ist für ausreichend Getränke gesorgt? Wie viel Personal wird bei der Veranstaltung vor Ort sein?

Neben der guten Organisation ist die Qualität der Speisen entscheidend für eine gelungene Veranstaltung. Deshalb sollte man nach Möglichkeit ein Probeessen einplanen, so kann man gegebenenfalls Sonderwünsche äußern. Ein guter Caterer scheut nicht davor zurück, seine Referenzen anzugeben. Im Idealfall gibt er die Kontaktdaten eines zufriedenen Stammkunden weiter.

Die Suche nach einem Caterer fängt meist im Internet an. Hier entscheidet das persönliche Gefühl: Wie wirkt die Homepage, wie sehen die Speisen aus? Macht der Caterer einen kompetenten und ansprechenden Eindruck, steht dem ersten Gespräch nichts im Weg.

Tobias Strauch, Inhaber des Restaurants und Catering-Service Mess im Hamburger Karolinenviertel, berät die Kunden persönlich bei der Gestaltung des Büfetts oder des Menüs und geht auf ihre Wünsche ein. Das kulinarische Konzept wird später von seinem Küchenchef Sebastian Kunst umgesetzt. "Wir bieten Office- und Event-Catering, servieren aber auch Menüs für nur zwei Personen. Das kommt bei Geschäftsterminen vor, wenn keine fremden Zuhörer dabei sein sollen", sagt Strauch.

Für Alexander Brückmann, Inhaber und Geschäftsführer des im Jahr 1993 in Koblenz gegründeten Unternehmen Tafelspitz Catering & Events, ist es selbstverständlich, auf die speziellen Bedürfnisse auch von Allergikern einzugehen, ebenso von Vegetariern und Menschen, die wegen ihrer Religion bestimmte Nahrungsmittel meiden. Seit Januar 2003 ist die Firma in Winterhude ansässig, Brückmann und seine 16 Mitarbeiter richten Veranstaltungen in den Größenordnungen von 20 bis 4000 Gästen aus. Besonders viel Wert wird auf die Umsetzung individueller Kundenwünsche gelegt. Zum Beispiel bei der Deutschen Telekom, die sich ein Menü in der Firmenfarbe Magenta wünschte: Auf ihrer Veranstaltung wurde ein Salat von der Rinderbacke auf vanilliertem Rote-Beete-Mousse und getrüffeltem Kartoffelbaumkuchen in Gläsern serviert. "Wir kreieren Produkte, die auf unsere Kunden abgestimmt sind. Das ist heutzutage in der Branche unerlässlich, um sich von der Konkurrenz abzuheben", sagt Brückmann.

Harald Pfeffer, Geschäftsführer der Firma Feinbeisser-Catering in der City Süd, geht noch einen Schritt weiter: Für ihn ist es ganz wichtig, dass die Vorstellungen des Kunden realistisch und mit den Qualitäts- und Leistungsstandards des Unternehmens vereinbar sind. Wenn es sein muss, lehnt er auch mal einen Auftrag ab. "Feinbeisser-Catering kann man nicht nur auf die Speisen reduzieren. Ein individueller Rundum-Service oder die Ausstattung der Veranstaltung spielen auch eine Rolle", sagt er. So bekleidete sich zum Beispiel das Personal auf einer Veranstaltung einer Automobilfirma mit Mechaniker-Overalls. Eine Logistikfirma wünschte ausschließlich quadratische Speisen. "Es ist wichtig, dass während der Veranstaltung ein Ansprechpartner von uns erreichbar ist, falls zum Beispiel etwas Unvorhergesehenes passiert", ergänzt Pfeffer.

Kurze Lieferzeit gewährleistet die Qualität der Speisen. Die Firma Nord Event Catering hat dafür ein eigenes Logistiksystem entwickelt. Ein Team aus sechs Fahrern und zahlreichen Aushilfen beliefert die firmeneigenen Veranstaltungsorte in der Speicherstadt, an den Landungsbrücken und im Hamburger Hafen innerhalb von 20 Minuten. In der 2000 Quadratmeter großen Küche auf dem Gelände des Hamburger Fleischmarktes bereiten 40 Köche, Bäcker und Konditoren die Speisen zu. Nord Event ist ein Allrounder, hier kann man zwischen Menüs, Büfetts und Fingerfood aus der spanischen, französischen oder asiatischen Küche wählen. Auch Einladungen werden auf Wunsch verschickt.

Oft lohnt es sich, einfach im eigenen Lieblingslokal nachzufragen. Viele Restaurants und Hotels bieten ebenfalls Catering an. Sogar Sterneküche kann man sich nach Hause holen: Heinz Otto Wehmann vom Landhaus Scherrer an der Elbchaussee in Othmarschen zum Beispiel bietet diesen Service für private Dinner zu Hause, aber auch für Großveranstaltungen wie das Hamburger Derby an. Das Restaurant als Caterer hat den Vorteil, dass es besonders einfach ist, das Essen schon vor der Veranstaltung zu probieren.

Was Catering kostet, hängt vom Einzelfall ab. Alexander Brückmann von Tafelspitz sagt: "Jede Veranstaltung ist individuell, und jede Feier bringt auch andere Gegebenheiten mit sich. Pauschalpreise sind da nicht realisierbar, wenn die Kunden eine gute, durchdachte Dienstleistung erwarten." Aus dem Hause Feinbeisser heißt es, die Preise begännen bei 15 Euro pro Person. Für 30 Euro bekomme der Auftraggeber schon viel geboten.

Ist die Veranstaltung beendet, sollte für einen Caterer der Auftrag noch nicht abgeschlossen sein. Harald Pfeffer von Feinbeisser-Catering sagt dazu: "Wir rufen die Kunden nach dem Event noch einmal an und fragen, ob sie zufrieden waren."

Die Autorin ist Expertin der Food-Zeitschrift Effilee.