Hamburg. Wer sich mit dem Wassersport intensiver auseinandersetzen will, gerät schnell in den Strudel der für den Laien oft unüberschaubaren Menge an Bootsführerscheinen. Ihre Namen sind komplex, ihre Inhalte nicht auf einen Blick erkennbar. Welcher Schein eignet sich für wen und für welche Anforderungen?

Ich werde im November in England den "Yachtmaster Offshore" erwerben. Dieser Schein ist vergleichbar mit dem Sportseeschifferschein, den ich schon besitze. Doch das Führerscheinwesen ist nicht international übergreifend geregelt. Der "Yachtmaster Offshore" genießt international hohes Ansehen, auch bei Versicherern, und ist im Profibereich wichtig, will man unter ausländischer Flagge Schiffe führen. Für Yachten unter deutscher Flagge reicht der "Sportseeschifferschein".

Anfänger sollten sich von der Komplexität des Schein-Wesens nicht schrecken lassen. Die wichtigsten Einsteigerscheine sind der "Sportbootführerschein Binnen" und/oder der "Sportbootführerschein See". Mit diesen Lizenzen dürfen Boote auch mit Motorisierung von mehr als fünf PS (mit der "See"-Variante) auf den entsprechenden Wasserstraßen verantwortlich bewegt werden. Die Prüfungen dafür sind ohne große Vorbildung mit etwas Lerneifer zu bestehen. Absoluten Novizen ist natürlich ein Aufbaukursus zu empfehlen. Segelschulen und Segelklubs bieten im Winter solche Lehrgänge an.

Für den Freizeitskipper sind diese Scheine ausreichend. Wer regelmäßig größere Yachten chartern möchte, sollte sich im Anschluss um den "Sportküstenschifferschein" bemühen, der 300 Seemeilen Erfahrung voraussetzt. Nur die ganz Ambitionierten oder kommerziell orientierten Skipper setzen noch den "Sportseeschifferschein" drauf. Bei Schein-Fragen helfen der Deutschen Segler-Verband in Hamburg oder Yachtversicherungen.