Die Unterelbe lockt Segler und Motorbootfahrer. Drei Tipps für attraktive Anlaufstellen.

Ihr Name ist so eng mit Hamburg verwoben wie das Salz mit dem Meer: Die Elbe zählt mit 1091 Kilometern zu den 200 längsten Flüssen der Welt. Der untere Teil des großen Stroms verbindet aber längst nicht mehr nur für die Berufsschifffahrt Hamburg über rund 100 Kilometer mit der Nordsee. Auch Sportbootfahrer haben die Unterelbe zwischen der Hansestadt und Cuxhaven für sich entdeckt.

Tausende Segler und Motorbootfahrer aus Hamburg und den Elbmarschen sowie Gäste und Charterer aus dem In- und Ausland schätzen diesen Teil der Elbe mit ihren schnell laufenden Tiden, Sandbänken und tiefen Fahrrinnen, die von pittoresken Deichlandschaften, beschaulichen Häfen und idyllischen Ankerbuchten gesäumt wird.

Zwar liegen zwischen Hoch- und Niedrigwasser dreieinhalb Meter Tidenhub und die Stromgeschwindigkeit erreicht vier und mehr Knoten, doch ausgerüstet mit gutem Kartenmaterial und dem unverzichtbaren Tidenkalender ist das anspruchsvolle Flussrevier auch von Einsteigern und Wochenendbesuchern im Besitz eines Sportbootführerscheins See (auf der Unterelbe gilt Seerecht) zu beherrschen.

Seine oft wie kleine Schätze versteckten Häfen sind teilweise tidenunabhängig. Einige fallen trocken, andere versperrt bei Niedrigwasser eine Barre. Hübsche, im Nebenfahrwasser hinter Inseln gelegene Ankerplätze mit Ausblick auf Naturschutzgebiete runden das vielseitige Angebot der Elbe an ihre Besucher ab. Faustregel: Kleine Jollen und Motorboote kommen fast überall hin, Kielbootsegler haben nur eingeschränkten Zugang zu den Häfen. Wer kein eigenes Boot hat, kann es für den Wochenendtörn bei verschiedenen Anbietern chartern.

Informationen dazu haben die Stadt Hamburg (unter www.hamburg.de ), der Hamburger Segler-Verband (unter www.hamburger-segler-verband.de ) oder der in Hamburg ansässige Deutsche Segler-Verband (unter www.dsv.org ). An attraktiven Ausflugszielen für einen Tag oder ein Wochenende mangelt es der Elbe nicht. Ob mit Familie und Freunden, zu zweit oder allein - die Elbe lädt zum Wassersport, aber auch zum Schlendern auf dem Wasser ein.

Für Ihre nächste Bootstour haben wir drei Tipps zusammengestellt.

Historisch: Stade

Den Stadthafen Stade erreichen Sportbootfahrer aus Hamburg in drei bis vier Stunden über den Flusslauf der Schwinge, die bei Stadersand in die Elbe mündet. Eingebettet in liebevoll restaurierte alte Häuser, empfängt der Hafen der mehr als 1000 Jahre alten kleinen Stadt seine Besucher mit 160 Metern modern ausgestatteten Schwimmstegen und einer Wassertiefe von bis zu 3,50 Metern. Hier sind auch Kielboote willkommen. Stade ist Hafenstadt, Hansestadt, Fachwerkstadt, barocke Stadt, Museumsstadt, Festungsstadt und Einkaufsstadt. Freizeitbad, Kino und viel Kultur machen den Hafen auch bei Hamburger Schietwetter zum lohnenden Ausflugsziel.

Natürlich: vor Anker im Dwarsloch

Querab von Haseldorf finden sich kurz hinter Wedel zauberhafte Ankerplätze im Dwarsloch, dessen Eingang der weiße Leuchtturm Julssand markiert, der am 11. Januar 2010 abgeschaltet wurde. Aus Hamburg ist die Bucht für Romantiker in etwa drei Stunden zu erreichen. Wer hier liegt, hat einen Platz in der ersten Reihe mit Blick auf das Naturschutzgebiet, kann mit etwas Glück sogar Robben beim Spielen beobachten und über Nacht geschützt ein kleines Stück Elbglück ganz für sich genießen.

Belebt: Nordseebad Otterndorf

Der kleine Hafenort Otterndorf ist doppelt attraktiv, liegt an der Elbmündung und verfügt über direkten Zugang zum offenen Meer. Im Bereich der Gastliegeplätze fallen Boote problemlos im Schlick trocken.

Bei mittlerem Tidehochwasser können Yachten mit bis zu rund zwei Meter Tiefgang einlaufen. Etwa 50 Seemeilen entfernt von Hamburg gelegen, ist der Zielhafen Otterndorf nur für lange Wochenenden geeignet. Durch seine Lage bietet der Hafen für bis zu 190 Boote guten Schutz vor Sturm und Unwetter. Der freundliche Hafenmeister verleiht günstig Fahrräder für Ausflüge in das Deichvorland.

Das besonders bei Wassersport-Familien beliebte Otterndorf bietet in der Freizeitanlage "See Achtern Diek" nahe des grünen Nordseestrandes einen Wasser- und Landschaftspark mit Süßwasserbadeseen und Spielplatz. Bei Schlechtwetter wärmt die Soletherme. Im Restaurant Elbblick in der Deichstraße 1 werden fangfrische Fischspezialitäten serviert - bei Sommerwetter im Logenplatz auf der großen Terrasse.