Bisher konnte die Quelle für das Gift in den Bio-Eiern aus Ostwestfalen nicht ausgemacht werden. Die Freilaufhühner werden deshalb eingesperrt.

Recklinghausen/Minden. Eigentlich sind es freilaufende Hühner, die auf dem Betrieb in Ostwestfalen draußen auf dem Boden scharren. Doch sämtliche Tiere des Hofes, von dem PCB-belastete Eier stammten, müssen bis auf weiteres im Stall bleiben. Alle Betriebsteile mit Freilandhaltung bleiben gesperrt. Die Belastung des Bodens mit dem giftigen PCB sei an verschiedenen Stellen sehr unterschiedlich, teilte das Landesumweltamt am Mittwoch mit. Es gebe auch Hinweise auf Bauschutt und Abfälle auf den Freilaufflächen. Eine nahe gelegene Abfalldeponie werde als Ursache der Belastungen dagegen nunmehr weitgehend ausgeschlossen. Das dioxinähnliche PCB war in Bio-Eiern gefunden worden. Die genaue Ursache ist weiterhin unklar.

Vorsorglich sollen die Eier weiterhin geprüft werden. Außerdem soll der Boden nochmals detailliert untersucht werden, um auch kleinräumige Belastungen aufzuspüren.

+++Hphnerhof in Ostwestfalen: Boden ist PCB-belastet+++

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Bisher war auch über die Deponie als mögliche Ursache spekuliert worden. Der Abfalldezernent der Bezirksregierung Detmold, Gert Krämer, sagte der Nachrichtenagentur dpa, die 300 Meter von dem Hühnerhof entfernte Deponie sei 1995 geschlossen worden. Bis dahin wurden dort einige Jahre lang Bauschutt sowie Gummi- und Hartschaumabfälle eines Autozulieferers abgeladen. Mehrmals habe es auch gebrannt. Nach dem Fund der PCB-Eier seien das Sickerwasser und der Boden der Deponie ohne Hinweise auf PCB untersucht worden.

Der Eigentümer und Geschäftsführer des Hühnerhofes zeigte sich ratlos. Nirgends seien entscheidende Hinweise auf die PCB-Quelle gefunden worden, sagte er der dpa. „Wenn es am Boden läge, hätte ich doch schon früher solche Werte hier haben müssen.“ Es sei in letzter Zeit auch kein Boden ausgetauscht worden. Und: „Freiwillig kippt man sich doch kein PCB auf den Hof.“

Derzeit seien alle Bio-Eier und die konventionell produzierten Eier aus den Freilaufgehegen gesperrt. Die anderen Eier würden weiterhin verkauft, sagte der Betreiber, der nicht namentlich genannt werden möchte. Mittlerweile werde die Angelegenheit richtig teuer: Ohne Verursacher werde keine Versicherung einspringen. Bislang habe er grob geschätzt eine halbe Million Euro verloren. „Und ich glaube nicht, dass man die Ursache noch findet.“

Nach Angaben des Landkreises Mindern-Lübbecke wurden bisher weit über 800 000 Eier des Hofes entsorgt.