Umfrage ergab: Die Mehrheit der Frauen akzeptieren Partner mit weniger Verdienst. Nur jede fünfte wünscht sich Besserverdiener.

Hamburg. Der Mann bringt die Brötchen nach Hause, die Frau bereitet sie zu - soweit das verstaubte Rollenbild. Immer mehr Frauen verdienen jedoch mehr als ihr Partner. Und den meisten unter 30-Jährigen scheint dies auch keinerlei Probleme zu bereiten. Dies ergab eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Frauen der zeitschrift EMOTION und der comdirekt Bank. Wie Frauen heute mit Geld umgehen und was sie bisher blockierte, zeigen die Ergebnisse der Umfrage in Deutschland bei Frauen zwischen 18 und 65 Jahren.

Für die Mehrheit der 18- bis 29-Jährigen (52 %) wäre es in Ordnung, wenn ihr Partner weniger (29 %) oder sogar deutlich weniger (23 %) verdienen würde als sie selbst. Allerdings gilt das insgesamt nur für jede dritte Befragte (36 %), während sogar jede fünfte (19 %) sich einen Besserverdiener als Partner wünscht. Die EMOTION-Finanzberaterin Svea Kuschel rät für den Fall ungleicher Gehälter in einer Partnerschaft: „Beide sollten dafür sorgen, dass der, der weniger Geld mit nach Hause bringt, nicht zum Bittsteller wird. Am besten, indem konkret festgelegt wird, wer was zahlt.“

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Neid unter Frauen? Falsch gedacht: 83 Prozent aller Frauen gönnen ihrer Freundin ein höheres Einkommen. Besonders Frauen ab 45 Jahre sind entspannt beim Thema Geld und Freundschaft: 90 (45 – 59 Jahre) bzw. 91 Prozent (60 – 65 Jahre) sagen: „Das gönne ich ihr, denn sie hat es verdient“. Hingegen räumen 22 Prozent der Befragten unter 30 Jahre ein, doch neidisch zu sein, wenn die Freundin mehr verdient – bei gleicher Qualifikation. Diese Aussage trifft auch auf fast jede fünfte Single-Frau zu (18 %).

83 Prozent der Umfrage-Teilnehmerinnen bestätigen, dass Frauen mit Geld Unabhängigkeit ausstrahlen. Wobei 59 Prozent denken, dass Frauen mit Geld Männer einschüchtern. Dennoch sind insgesamt 43 Prozent aller Befragten davon überzeugt: Frauen mit Geld wirken sexy. Bei den unter 30-Jährigen stimmen dieser Aussage überdurchschnittlich viele zu (60 %), ebenso die Top-Verdienerinnen (über 3.000 bzw. über 4.000 Euro Nettoeinkommen) mit 56 bzw. 58 Prozent.

„Über Geld spricht man nicht“ - das gilt heute nur noch für 10 Prozent aller Frauen. 68 Prozent tauschen sich mit ihrem Partner offen über Finanzen aus, 48 Prozent mit ihrer Familie und sogar 31 Prozent der Befragten mit Freunden (Mehrfachnennungen möglich).