Die geplamte EU-Agrarreform besorgt viele Bauern. Denn es könnte weniger Subventionen geben. Doch es gibt auch Befürworter.

Magdeburg/Quedlinburg. Am Mittwoch stellt der Deutsche Bauernbund – ein Zusammenschluss landwirtschaftlicher Familienbetriebe Ostdeutschlands - in Magdeburg seinen aktuellen Agrarbericht für die neuen Bundesländer vor. Schwerpunkte sind dabei die Auswirkungen der Privatisierung ehemals volkseigener Flächen und die EU-Agrarreform, wie eine Sprecherin des Bauernbundes in Quedlinburg (Harz) ankündigte.

Die bundeseigene Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) will 2012 weitere 39 400 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche verkaufen. Nachfrage und Preise steigen: Im Jahr 2011 wechselten rund 42 800 Hektar den Besitzer, knapp zwei Drittel mehr als 2010. Käufer bezahlten im Jahr 2011 im Durchschnitt 12 640 Euro pro Hektar und damit 21 Prozent mehr als 2010. Für viele kleinere Agrarbetriebe seien diese Preise unerschwinglich, sagte eine Sprecherin des Bauernbundes. Aber auch sie müssten eine faire Chance bekommen, Land zu erwerben.

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Der Bauernbund ist einer der wenigen Verbände in Deutschland, der die Pläne der EU-Kommission unterstützt, mit denen die Agrarpolitik von 2014 an reformiert werden soll. Ein Vorschlag der Kommission zielt darauf ab, pro Hof nicht mehr als 300 000 Euro pro Jahr zu zahlen. Damit sollen Großbetriebe künftig nicht mehr von den Subventionen profitieren als Kleinbauern.

Der Bauernbund woll seine Position auch EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos darlegen, sagte die Sprecherin. Ciolos ist am Montag (6. Februar) auf Einladung der Landwirtschaftsminister von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Mitteldeutschland. Dort besucht er die Agrargenossenschaft Cobbelsdorf (Sachsen-Anhalt). Sie zählt laut Agrarministerium in Magdeburg zu den großen im Land. In Schkeuditz bei Leipzig wird Ciolos anschließend einen Vortrag zur EU-Agrarpolitik halten und mit Vertretern von Landwirtschaftsverbänden diskutieren.