Pfandhäuser nehmen zwar fast alles als Sicherheit - von der Goldkette über den Fotoapparat bis zum Auto oder dem Motorboot. "Wir beleihen alles, auch Kleinkram, wie Playstation oder Handy", sagt Thomas Bär vom Auto-Leihhaus in Horn. Einige Häuser haben sich jedoch spezialisiert. Wie die Firma HPK Hanseatische Pfandkredit GmbH auf Fahrzeuge, dazu gehören Pkw, Lastwagen, Motorräder, Wohnwagen, Anhänger und Boote. Das Pfandhaus Diamant hingegen ist besonders kompetent, wenn es um Schmuck, Edelsteine und Uhren geht. Grundsätzlich entscheidet jedes Haus nach eigenem Ermessen über die Annahme der Pfandgegenstände.

Eine feste Mindestgrenze gibt es nicht. "Wir beginnen in der Regel jedoch erst bei 1000 Euro mit der Kreditvergabe", sagt Stephan Jentsch von HPK. Denn bei 100 Euro monatlicher Stellplatzgebühr des Auto-Pfandhauses würden sich Mini-Kredite für die Kunden nicht rentieren. Die durchschnittliche Darlehenssumme in Deutschland liegt bei 250 Euro.

Hi-Fi-Anlagen, Fernseher oder Computer nehmen viele nur ungern, manche gar nicht. Denn der rasche Fortschritt der Elektronik sorgt für einen rapiden Preisverfall. Der Wiederverkaufswert ist dann zu niedrig. Entsprechend gering fällt der Kredit aus. "Für Handys geben wir 25 Prozent des aktuellen Marktwertes", sagt Bär. Voraussetzung für die Annahme von Elektronikgeräten ist meist, dass das Gerät nicht älter als ein Jahr ist und eine Garantie vorliegt. "Mit einer Rechnung lässt sich gut das Alter der Gegenstände belegen", sagt Bär. Auch Modeartikel, egal ob Armani-Anzug oder Joop-Uhr, verfallen schnell im Wert. Kleidung wird wegen der verhältnismäßig hohen Lagerkosten von den meisten ohnehin nicht genommen. Wertvolle Pelze lassen sich dazu noch schwer verkaufen. "Von Sammlergegenständen, wie Meissener Porzellan oder Modelleisenbahnen, sind die Preise durch die Wirtschaftskrise ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden", so Florian Filbert vom Pfandhaus Diamant.

Beim Schmuck ist die Grundlage für das Darlehen nicht selten in erster Linie der Materialwert. Der Neupreis sagt wenig aus. "Der Goldpreis hat sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt", sagt Filbert. Und prognostiziert einen weiteren Anstieg. "Allein für die tolle Idee des Goldschmieds gibt es nicht unbedingt mehr." Entscheidend sei auch der Goldgehalt. Für 750er Gold gibt es bei ihm zurzeit etwa 18 Euro pro Gramm, für 333er Gold sieben Euro. Filbert: "Marken, wie Bulgari oder Cartier erhöhen den Pfandwert."