Zwei Leidenschaften haben Bastler, Heimwerker und Hobby-Gärtner gemeinsam: Sie haben Freude daran, etwas zu gestalten. Und sie freuen sich, wenn ihr Werkzeugbestand im Laufe der Jahre nicht nur umfangreicher, sondern auch immer raffinierter wird. So stellt sich jeder begeisterte Gärtner früher oder später die Frage, ob er sich nicht auch ein Gewächshaus bauen sollte, um einige seiner Pflanzen unabhängig von Jahreszeit und Witterung ziehen zu können.

"Die erste Frage, die ich einem Kunden stelle, lautet: Was wollen sie in dem Gewächshaus machen?", sagt Renate Piep vom Glashaus-Zentrum Nord in Havighorst. Um aus der Fülle des Angebots die richtige Wahl zu treffen, ist es wichtig zu wissen, welche Ansprüche die Pflanzen stellen, für die man das Glashaus baut. "Der eine braucht eine Isolierverglasung, der andere ist mit Plexiglas besser bedient, weil das mehr UV-Licht durchlässt", so die Gewächshausexpertin.

Prinzipiell unterscheidet man bei Gewächshäusern zwischen Kalt- und Warm- bzw. temperierten Treibhäusern. Sind die einen für Temperaturen unter zwölf Grad ausgelegt, garantieren die anderen ein Klima über 18 Grad.

Gerade in Norddeutschland, wo es kräftig wehen kann, gilt der Grundsatz: Ein Gewächshaus sollte nicht zu leicht, und es sollte vernünftig verankert sein. Idealerweise wird ein Fundament gelegt, das auch Mäusen den Weg versperrt.

Ein Gewächshaus sollte nicht nur praktisch und effizient sein, es darf auch gern die Ästhetik des Gartens unterstreichen. Ist dieser klein, erfüllen kniehohe Frühbeete, die kaum auffallen, möglicherweise den gleichen Zweck wie ein kleines Gewächshaus.

In einem Nutzgarten kommt ein einfaches Gewächshaus mit klassischer Optik gut zur Geltung, unterstreicht es doch den Charakter des Gartens. In einem großen Blumengarten, in dem jedes Beet bewusst inszeniert wird, ist man dagegen eher bestrebt, es in den Hintergrund treten zu lassen.

Gewächshäuser können aber auch Teil der Gartengestaltung sein. Besonders diejenigen, für die ein Gewächshaus mehr ist als nur ein Nutzbau, entscheiden sich für einen Pavillon, eine Orangerie oder ein Gewächshaus - die in jedem beliebigen Stil angeboten werden.

Die Grenze zwischen einem Nutzgewächshaus und einem "Gewächsraum zum Wohnen" ist sehr oft fließend - aber man merkt schnell, wenn man sie überschritten hat. Will man also den Pavillon selbst nutzen, sollten nicht zu viele Pflanzen aufgestellt werden, da sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen, wie Experten wissen.