Vielleicht haben Sie es auch gelesen: In der vergangenen Woche ist vor Lolland in Dänemark eine herrenlose Yacht an den Strand gespült worden. Vom Skipper fehlte jede Spur. Der Eigner war auf einem Überführungstörn von Möltenort bei Kiel in Richtung Fehmarn unterwegs.

Allein. Mich hat der Bericht nachdenklich gemacht.

Unter Seeseglern sollte das ungeschriebene Gesetz gelten, sich bei Einhandtörns, auch wenn es nur Überführungen unter Motor sind, immer anzuleinen. Ich tue es in jedem Fall, wenn ich ohne Crew unterwegs bin. Das Boot ist die einzige Lebensversicherung auf offener See, die ein Segler hat. Geht er über Bord, segelt das Schiff weiter. Meist gibt es keine Chance, wieder hineinzukommen.

Für Notfälle gibt es im Herbst neue Produkte, die Leben retten können, so etwa den Notsignalsender V100 VPirb von ABS-T&T. Der knapp handgroße Sender kann am Mann oder an der Frau getragen werden; er aktiviert sich bei Kontakt mit Wasser oder manuell. Er sendet Mayday-Meldungen sowohl als DSC-Nachricht (Digitales Selektiv-Rufsystem) als auch in gesprochener Form auf UKW-Seefunk-Frequenzen. Das ist eine deutliche Verbesserung zu bisherigen Geräten, die via GPS nur die Position des in Not geratenen Seglers meldeten.

Neben der Signalsendung muss sichergestellt sein, dass ein über Bord gegangener Segler optimal sichtbar ist. Ein sehr leistungsstarkes Blitzlicht wie die "Firefly" bietet ACR Electronics an. Die "Feuerfliege" wird am Körper getragen. Ihr Stroboskoplicht ist bei Nacht bis zu drei Kilometer weit sichtbar. Ich trage ein solches Licht auf Langstrecken immer in einer Ärmeltasche meines Ölzeugs.

Last but not least: Rettungswesten werden glücklicherweise immer komfortabler. Die "Deckvest" von Spinlock etwa wird serienmäßig mit Lifebelt, Blinkleuchte, Beingurten und Sprayhood geliefert und wiegt trotzdem nur 1,35 Kilogramm.

Aber: Wer sich anleint, muss das Können von Rettungswesten und Blitzlichtern erst gar nicht testen.