Den Start in die Segelsaison 2010 hatte ich mir anders vorgestellt. Sie sicher auch! Frost statt Vorfreude aufs baldige Ansegeln - die Kälte lähmt das segelnde Hamburg in diesem Jahr unverhältnismäßig lange. In der vergangenen Woche sprach ich mit einem Freund, der seit zwei Wochen die Steuersäule einer Yacht lackieren will. Doch es geht nicht. Es ist zu kalt. Lassen auch Sie sich nicht verführen! Lackieren, Streichen und Beschichten müssen warten, wenn Ihr Boot nicht gerade sein Winterlager in einer beheizten Halle bezogen hat.

Farben benötigen Mindesttemperaturen zur Verarbeitung. Streichfähigkeit und Durchhärtung funktionieren bei Minusgraden oder Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht wie gewünscht oder gar nicht. Wer dagegen noch Schleifarbeiten zu erledigen hat, der kann loslegen. Das hält schön warm. Außerdem sind jetzt abzuhaken (wenn nicht längst geschehen): eine gründliche Kontrolle allen Tauwerks, die Überprüfung der Elektrik und Beleuchtung, der Seeventile und Ruderlager. Machen Sie sich die Mühe, die Lager einmal auszubauen, zu säubern und bei Bedarf einzufetten.

Haben Sie den notwendigen Platz, können Sie auch Ihren Mast schon zusammenbauen und dabei alles laufende und stehende Gut kontrollieren. Bleibt daneben noch Zeit, macht es mir immer Freude, den Markt nach Neuheiten zu durchforsten.

Dabei fiel mir vor Kurzem ein Fernglas der magischen Art auf. Das Handgerät kann tatsächlich Wind sehen und ihn auf einem eigenen oder anderen Display an Bord zeigen. Der mit dem America's Cup-Team BMW Oracle Racing entwickelte Laser-Windsensor des US-Unternehmens Catch the Wind ist allerdings unerschwinglich - er kostet knapp 150 000 US-Dollar (110 000 Euro). Bezahlbarere Nachfolgemodelle sind noch nicht in Sicht, werden aber kommen.