In Warschau soll ein neues "Museum zur Geschichte der polnischen Juden" entstehen. Geplant sei aber keine weitere Gedenkstätte mit thematischer Ausrichtung auf die Vernichtung der europäischen Juden in der NS-Zeit, sagt der Initiator Marian Turski. Vielmehr solle gezeigt werden, wie sich polnische und jüdische Kultur gegenseitig beeinflusst und bereichert hätten, sagt der 81 Jahre alte polnische Historiker, der Überlebender des von den Nazis errichteten Gettos Lodz ist.

In dem Museum auf dem Gelände des früheren Warschauer Gettos, dessen Eröffnung für 2009 geplant ist, soll katholischen Polen und polnischen Juden die Gemeinsamkeit ihrer reichen Kulturen vermittelt werden. Bei der Grundsteinlegung werden heute die Präsidenten Polens und Israels, Lech Kaczynski und Schimon Peres, anwesend sein. Museumsdirektor Jerzy Halberstadt hob die Unterstützung mehrerer polnischer Regierungen für das Museumsprojekt hervor. An den Gesamtkosten in Höhe von rund 25 Millionen Euro beteiligen sich der polnische Staat, die Hauptstadt Warschau und Spender.