London. Ein Plutonium-Leck in der seit langem umstrittenen britischen Atomanlage Sellafield ist nach Angaben der Zeitung "Independent on Sunday" neun Monate lang unbemerkt geblieben. Der Mitte April entdeckte Zwischenfall sei die schwerste Panne in einem britischen Atomkraftwerk seit 13 Jahren. Insgesamt seien gut 83 000 Liter hochradioaktiver Flüssigkeit ausgetreten. Der Unfall sei auf eine Verkettung "technischen und menschlichen Versagens" zurückzuführen. Die Betreibergesellschaft British Nuclear Group habe eingestanden, daß Angestellte möglicherweise schon seit August vergangenen Jahres Anzeichen für das Leck übersehen hätten. Sellafield gehört zu den ältesten nuklearen Anlagen der Welt.