Nicht immer reichten wenige Tage

Rom. Papst Johannes Paul II. wurde 1978 nach dreitägigem Konklave im achten Wahlgang zum neuen Kirchenoberhaupt bestimmt. Nicht immer verliefen Papstwahlen innerhalb weniger Tage.

Das längste Konklave begann 1268 im mittelitalienischen Viterbo und dauerte zwei Jahre, neun Monate und zwei Tage. Die Kardinäle konnten sich auch nach einer drastischen Kürzung der Lebensmittel nicht mit der notwendige Zweidrittelmehrheit einigen. Erst als die wutentbrannte Bevölkerung begann, das Dach über dem Wahlraum abzutragen, wurde im September 1271 aus Angst vor den ersten herbstlichen Gewitterregen Papst Gregor X. gewählt.

Besonders dramatisch entwickelte sich 1314 ein Konklave im südfranzösischen Carpentras. Ungeduldige Massen steckten den Bischofspalast, in dem die Purpurträger berieten, in Brand, so daß diese fliehen mußten.

Die kürzeste Versammlung fand am 31. Oktober 1503 in Rom statt: Nach wenigen Stunden ging daraus Papst Julius II. hervor. Mit einer Dauer von 20 Stunden zählt auch die Wahl von Pius XII. 1939 zu den kürzesten der Geschichte.