Berlin. Russland gilt derzeit nicht gerade als Top-Destination. Nun hat das Außenministerium seine Reisewarnung für Putins Reich verschärft.

Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Russland verschärft und rät nun „dringend“ von Reisen dorthin ab. Die Änderung sei „aufgrund der sich weiter verschlechternden Lage einschließlich immer häufiger zu beobachtender willkürlicher Festnahmen“ vorgenommen worden, hieß es am Mittwoch aus dem Ministerium.

Die Gefahr willkürlicher Festnahmen bestehe auch für deutsche Staatsangehörige und deutsch-russische Doppelstaatler, heißt es in den Reisehinweisen ausdrücklich. „Im Zusammenhang mit nicht genehmigten Kundgebungen und Demonstrationen kann es im ganzen Land zu massiven, zum Teil gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte kommen.“

Russland unterdrückt Menschen brutal

Bisher hatte das Auswärtige Amt von Reisen nach Russland abgeraten, das Wort „dringend“ wurde am Mittwoch ergänzt. Für die an die Ukraine grenzenden Verwaltungsgebiete Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow und Krasnodar besteht seit der russischen Invasion in die Ukraine vor zwei Jahren eine Reisewarnung.

Insbesondere seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine geht die russische Regierung im eigenen Land hart gegen Kritiker und Andersdenkende vor. Allein in den vergangenen zweieinhalb Wochen wurden Hunderte Menschen festgenommen, die an Gedenkstätten Blumen für den im Straflager ums Leben gekommenen Kremlgegner Alexej Nawalny ablegen wollten.