Berlin. Ab dem Sommersemester bekommen Studierende das Deutschlandticket für 29 Euro. Wo es den Fahrschein gibt und was man dafür tun muss.

Die Hochschul-Landschaft in Deutschland ist ein Flickenteppich. Zumindest was das Semesterticket angeht, soll es jetzt aber zu einer Angleichung kommen. Mit Beginn des Sommersemesters 2024/25 soll ein bundesweit einheitliches Studierenden-Deutschlandticket die bislang individuell verhandelten Semestertickets ersetzen. Was sich damit ändert.

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Seit der Einführung des Deutschlandtickets dürfte es für viele Studierende so gewirkt haben, als würden sie mit ihrem Semesterticket nicht mehr gut fahren – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich gewähren die verbilligten Fahrkarten in der Regel nur regional, etwa in einem bestimmten Verkehrsverbund, freie Fahrt. Deshalb gab es zuletzt an vielen Unis eine Upgrade-Möglichkeit: Studierende konnten zusätzlich zum Semesterbeitrag die Differenz zwischen Uni- und Deutschlandticket zahlen und dann, wie alle anderen auch, für 49 Euro durchs ganze Land reisen.

Hochschul-Rabatt: Studierende kostet Deutschlandticket jetzt nur noch 29 Euro

Weil Studierende aber oftmals nicht allzu viel Geld zur Verfügung haben, soll das Ticket für sie nun günstiger werden als für den regulären Pendler. Das haben Bund und Länder im November entschieden. 29,40 Euro wird es im Sommersemester monatlich kosten, das entspricht einem Rabatt von 40 Prozent. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Studierendenausschüsse (AStA) der Hochschulen mit den Verkehrsverbünden entsprechende Verträge abschließen. Noch ist das nicht flächendeckend geschehen.

Für Ingo Wortmann, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, schließt das neue Ticket „im Gesamtangebot des Deutschlandtickets eine wichtige Lücke“. Zumal Studierende eine der größten Kundengruppen des öffentlichen Nahverkehrs seien.

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29-Euro-Ticket für Studierende kommt: Zahlung per Semesterbeitrag

Pro Halbjahr beziehungsweise Semester zahlen Studierende in Deutschland nun also 176,40 für ihr Ticket. Die Abrechnung erfolgt dabei weiterhin per Semesterbeitrag. Nur wer sich bei der Uni als studierend zurückmeldet, hat Anrecht auf den vergünstigten Tarif. Gebucht wird das Ticket online bei den örtlichen Verkehrsverbünden. Um sich zu verifizieren, müssen die Studierenden ihren Account im Hochschulnetzwerk mit der Plattform des Verbunds verknüpfen.

Bei der Kontrolle müssen Studierende ihren Fahrschein künftig, wie es beim Deutschlandticket die Regel ist, digital vorweisen. Die Campus-Karte oder der Studierendenausweis dienen nicht mehr als Fahrkarte. Die Ausgabe der vergünstigten Deutschlandtickets beginnt im März. Wann sich die Studierenden ihr Ticket besorgen können, hängt aber vom jeweiligen Semesterbeginn ab und der unterscheidet sich zwischen den Universitäten und Hochschulen. In weiten Teilen beginnt das Sommersemester 2024/25 jedoch am 1. April und endet am 30. September.

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Rabattiertes Ticket für Studierende: Einige können es nicht nutzen

Studierende, die das Deutschlandticket eigentlich nicht benötigen, haben in den meisten Fällen Pech. Vom Sommersemester an ist es nunmehr im Semesterbeitrag inkludiert und nur wenige Gründe befreien von der Zahlung: unter anderem ein Auslandsaufenthalt von mindestens drei Monaten, eine Exmatrikulation während des Semesters, Berurlaubungen und schwere Krankheiten.

Andererseits gibt es auch Studierende, die von Vornherein gar keinen Anspruch auf den rabattierten Fahrschein haben. Dazu zählen Promotions-, Teilzeit- und Auslandsstudierende sowie Menschen, die berufsbegleitend, online oder an einer Abendschule studieren. Festgehalten ist das in einem Mustervertrag zwischen den jeweiligen Studierendenschaften und Verkehrsverbünden.