Tel Aviv. Israel hat Details zum weitreichenden Tunnelsystem der islamistischen Hamas veröffentlicht. Sie geben Einblick in eine Parallelwelt.

Israels Armee IDF hat neue Erkenntnisse zum Tunnelsystem der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen veröffentlicht. Vom Palästina-Platz im Zentrum der Stadt Gaza sollen „Büros und Wohnungen der politischen sowie militärischen Hamas-Führung“ unterirdisch erreichbar gewesen sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Neben Treppen ermöglichten demnach auch Aufzüge den Abstieg in das unterirdische System. In einigen Fällen seien Lebensmittel, Wasser- und elektrische Infrastrukturen gefunden worden. „Auf diese Weise konnten Hamas-Terroristen sowohl fliehen als auch für längere Zeit in ihren Verstecken bleiben“, hieß es.

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IDF-Sprecher Daniel Hagari erklärte, „damit ist unsere Aufdeckung der unterirdischen Terrorstadt der Hamas im Norden abgeschlossen“. Man werde sie demontieren. Nach seinen Angaben will IDF die Kämpfe im Gazastreifen intensivieren und nunmehr verstärkt gegen die unterirdischen Verstecke der Hamas-Führer in Khan Yunis im Süden vorgehen.

Schaltzentrale der Hamas im Untergrund

Das Tunnelnetz soll den Angaben nach von den hochrangigen Funktionären der Organisation, Ismail Hanija, Jihia Sinwar, Mohammed Deif und anderen, genutzt worden sein, „um die operativen Aktivitäten der Hamas zu steuern“.

Medienberichten zufolge soll der Hamas-Chef im Gazastreifen, Sinwar, sowie der Chef des militärischen Hamas-Arms, Deif, im Laufe des Kriegs den nördlichen Gazastreifen verlassen haben. Sie werden den Berichten zufolge in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets vermutet. Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, lebt mit seiner Familie seit Jahren in Katar. (fmg)

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