Washington. Die Zweifel wachsen, ob Joe Biden fit genug für ist für eine weitere Präsidentschaft. Zum hohen Alter kommt eine neue Krankheit hinzu.

Schon vor seinem Amtsantritt bezweifelten Millionen von Wählern, dass US-Präsident Joe Biden geistig und körperlich fit genug sei, um den wohl stressigsten Job in Amerika effektiv auszuüben. Zu deren Sorgen über seine Vergesslichkeit, die häufigen Versprecher und gelegentlichen Stürze gesellt sich nun eine weitere: Der älteste Präsident in der Geschichte leidet an Schlafapnoe, einer weit verbreiteten Atemstörung, die auch zu Bidens übrigen Symptomen beitragen könnte.

Vor wenigen Tagen wurde Andrew Bates von der Pressestelle des Weißen Hauses von einem Reporter gefragt, was es denn mit Abdrücken auf dem Gesicht des Präsidenten auf sich habe. Diese stammten offenbar von dem elastischen Band, mit dem eine sogenannte CPAP-Maske in der Nacht davor an Bidens Gesicht befestigt war, erklärte Bates und versuchte, die Frage herunterzuspielen.

US-Präsident Biden leidet unter Schlafkrankheit

Ein CPAP-Gerät (Continuous Positive Airway Pressure, zu dt. kontinuierlicher Atemwegsüberdruck) bläst einen Luftstrom in eine Gesichtsmaske, die der Patient während der Nacht trägt. Ein solches Gerät zu benutzen, so der Regierungssprecher, sei "bei Personen, die Präsident Bidens Vorgeschichte haben, durchaus üblich". Angeblich leidet Biden seit 15 Jahren unter Schlafapnoe und habe dies nie verheimlicht, so das Weiße Haus.

Die Erkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass es während des Schlafs zu kurzen Unterbrechungen der Atmung kommt. Zu den häufigsten Symptomen zählen das plötzliche Schnappen nach Luft, lautes Schnarchen und Müdigkeit. Nach Angaben der Medizinerverbandes American Medical Association werden in den USA etwa 30 Millionen Menschen von dem Zustand heimgesucht. Korrekt diagnostiziert wurde die Krankheit dem Verband zufolge aber bisher bei nur sechs Millionen Patienten.

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USA: Zweifel um Bidens Fitness für sein Amt als Präsident

Die Müdigkeit schlägt sich bei dem Präsidenten unter anderem darin nieder, dass er bei öffentlichen Veranstaltungen gelegentlich die Augen schließt und für ein paar Minuten einnickt. Zwar bescheinigte Bidens Leibarzt Kevin O'Connor nach seiner letzten Untersuchung dem Präsidenten, "ein gesunder, starker, 80-jähriger Mann" zu sein, der fit genug für sein Amt ist. Anders sehen es aber Republikaner, die Biden schon seit langer Zeit für zu alt und kränklich halten, um seinen Job zu machen und sich nun bestätigt sehen.

Auch sind viele Wähler ausgesprochen skeptisch. Die meisten halten den Demokraten, der als erster Präsident in der Geschichte im Amt war, als er seinen 80. Geburtstag feierte, für schlichtweg zu alt. So gesehen könnte die Erkenntnis, dass Biden obendrein unter Atembeschwerden leidet, mit Blick auf die im nächsten Jahr stattfindende Präsidentschaftswahl zu einer politischen Hypothek werden.

Umfrage: Mehrheit der US-Amerikaner machen sich Sorgen um Bidens Gesundheit

Einer neuen Umfrage des Nachrichtensenders NBC zufolge meinen nämlich 68 Prozent der US-Wähler, dass sie Sorgen um Bidens "mentale und physische Gesundheit" haben. Ein Trostpflaster für den Präsidenten: Trotz hartnäckiger Bedenken im Zusammenhang mit seiner Gesundheit gelangt dieselbe Umfrage zu dem Ergebnis, dass Biden mit einem ähnlichen Vorsprung wie im Jahr 2020 seinen Vorgänger Donald Trump besiegen würde, der zur Zeit der klare Favorit unter den republikanischen Kandidaten ist.

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