Berlin. Verdi ruft zu neuen Streiks an deutschen Flughäfen auf. Welche Airports betroffen sind und wann es zu Einschränkungen kommen soll.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Sicherheitsbereich der Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg zum Ende der Woche zu Streiks aufgerufen. „Der Streik beginnt in der Regel in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und endet in der Nacht von Freitag auf Samstag“, erklärte Verdi am Dienstag. Es sei „mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen“.

Der Streikaufruf richtet sich demnach an die Beschäftigten der Luftsicherheit sowie der Fluggast-, Personal- und Warenkontrollen und weiterer Serviceleistungen. Verhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) hätten bislang keine Lösungen gebracht. Die Gewerkschaft fordert nach eigenen Angaben höhere Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie bessere Überstundenregelungen. Lesen Sie hier: Streik an deutschen Flughäfen: Diese Rechte haben Fluggäste

Verdi-Streik an Flughäfen: Was die Gewerkschaft fordert

„Die Arbeit an Flughäfen muss attraktiver werden, um die Luftsicherheitsfachkräfte halten und neue gewinnen zu können, um längere Wartezeiten für Urlaubsreisende zu vermeiden“, erklärte Verdi-Vertreter Wolfgang Pieper. „Wir fordern den BDLS auf, in den Verhandlungen am 27. und 28. April endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, um weitere Streiks zu vermeiden und den Konflikt noch vor Pfingsten zu beenden.“

Die Luftfahrtbranche kritisierte den erneuten Ausstand. „Mit den erneuten Streiks erschweren die Gewerkschaften die intensiven Vorbereitungen auf den Sommerreiseverkehr“, sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.

Der Hamburger Flughafen kündigte bereits an, wegen des erneuten Warnstreiks am Donnerstag und Freitag sämtliche Abflüge zu streichen. Landungen seien weiter möglich. Es müsse allerdings auch bei Ankünften mit Flugstreichungen und Verspätungen gerechnet werden. Betroffen seien an beiden Tagen knapp 80.000 Fluggäste. Sie werden gebeten, sich an ihre Fluggesellschaft oder Reiseveranstalter zu wenden.

EVG: Eisenbahn-Gewerkschaft ruft ebenfalls zu Streiks auf

Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will für Freitag zu Streiks bei der Deutschen Bahn aufrufen. Von einer Einigung mit den Arbeitgebern sei man noch weit entfernt, erklärte die Gewerkschaft. Sie kündigte an, mehr Druck auf die Arbeitgeber ausüben zu wollen. Lesen Sie auch: Bahn will pünktlicher werden – Das sind die größten Probleme

Die EVG befindet sich derzeit in Tarifverhandlungen mit der Bahn sowie rund 50 kleineren Bahn- und Verkehrsunternehmen. Sie fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als „soziale Komponente“. Ende März hatte die Gewerkschaft bereits zusammen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bundesweit zu einem Großstreik aufgerufen, der neben Bus und Bahn auch Flughäfen und Häfen betraf. Auch interessant: Arbeitskampf: In diesen Ländern wird am häufigsten gestreikt (fmg/afp/dpa)