Berlin . Im Westen wird Putin angezählt: politisch wie gesundheitlich. Ein britischer Admiral hält das für Wunschdenken. Krank ist was anderes.
Ist Wladimir Putin krank? Darüber wird seit Beginn des Ukraine-Krieges oft, viel und gern spekuliert, gerade in Großbritannien. Reines "Wunschdenken" in den Augen des britischen Generalstabschefs Tony Radakin.
In der BBC Morning Show bezog sich der Admiral sowohl auf Äußerungen zum Gesundheitszustand von Russlands Präsidenten als auch auf Spekulationen, wonach der Kreml-Chef bald ermordet oder ausgeschaltet werde.
Putsch? Der Marine-Offizier sieht in Moskau erstens "ein relativ stabiles Regime", zweitens eine ganz und gar unterdrückte Opposition und drittens niemand an der Spitze der Führungsclique, der Putin herausfordern wolle. Von Entmachtung keine Spur.
Putins Politik tut Russland nicht gut
Ausgerechnet ein früherer Chef des britischen Geheimdienstes, Richard Dearlove, hatte vor gut einem Monat erklärt, Putin sei "spätestens 2023 weg. Der bald 70-Jährige werde wahrscheinlich ins Sanatorium gehen, aber es "nicht als Herrscher Russlands verlassen".
Ein russischer Agent, der sich auf Ärzte berief, hatte ebenfalls in Großbritannien erklärt, Putin habe eine ernste, rasch voranschreitende Krebserkrankung. Ähnlich hatte sich ein Oligarch geäußert.
Putins Trugschlüsse und Rückschläge im Ukraine-Krieg
Zu Beginn der Invasion der Ukraine wurde überwiegend über Putins Gemüts- und Geisteszustand diskutiert. Der US-Geheimdienst glaubte zu wissen, dass der Kriegsherr "wütend" und "frustriert" sei.
Dann ging ein Video im Netz viral, in dem sich Putin minutenlang krampfhaft mit einer Hand an einer Tischecke festhielt – wie um ein Zittern zu unterdrücken. Das heizte die alten Gerüchte über eine Parkinson-Erkrankung neu an.
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Papperlapapp, winkt Admiral Radakin ab. Russland sei weiterhin die "größte Gefahr" für das Vereinigte Königreich: Eine Atommacht mit "Cyber-Fähigkeiten, Weltraum-Fähigkeiten und speziellen Unter-Wasser-Programmen".
Es kann allerdings sein, dass Putin zwar gesund ist, aber für eine kranke Politik steht. Radakin listet nüchtern die Trugschlüsse auf:
- Putin wollte die Ukraine in 30 Tagen einnehmen – in bald fünf Monaten haben seine Soldaten es gerade mal geschafft, den Donbass halbwegs zu erobern.
- Von seinen 150.000 Soldaten sei etwa ein Drittel, tot, verletzt und kampfunfähig oder gefangen genommen worden.
- Vor allem sei Russland heute "eine um einiges kleinere Nation als es noch Anfang Februar war.“
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