Berlin. Bei der Suchen nach Wegen, russisches Gas zu ersetzen, darf die Bundesregierung Kernkraft nicht ausschließen, sagt CDU-Politiker Ploß.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise fordert Christoph Ploß, Landeschef der CDU Hamburg, den Ausbau von Atomkraft in Deutschland. „Deutschland steht vor gigantischen Herausforderungen“, sagte Ploß dieser Redaktion. „Wir müssen nicht nur schnellstmöglich russisches Gas ersetzen, sondern brauchen in Zukunft auch deutlich mehr Strom, um Wirtschaft, Mobilität und das Heizen unserer Gebäude klimaneutral zu machen.“ Die dafür nötigen Mengen an Strom würden die erneuerbare Energien auf absehbare Zeit nicht liefern können, so der CDU-Politiker.

Er plädiert deshalb dafür, die Nutzung von Atomstrom in Deutschland nicht nur nicht zu beenden, sondern auszubauen. „Die Bundesregierung muss entscheiden, in welche Technologie wir einsteigen wollen – und nicht immer nur, wo wir aussteigen wollen“, sagte Ploß. Es gebe nur zwei realistische Optionen: Kohle oder Kernkraft. „Wer Klimaschutz ernst nimmt, kommt an der Kernkraft nicht vorbei“, erklärte er. Es könne nicht sein, sagte er, dass die Grünen „aus ideologischen Gründen weiter auf den Klima-Killer Kohle setzen wollen“.

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Derzeit laufen in Deutschland noch drei Atomkraftwerke. Sie sollen Ende des Jahres vom Netz gehen. Der Bundestag hatte den Atomausstieg 2011 unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Fukushima beschlossen. Derzeit versucht die Bundesregierung, so schnell wie möglich die Energieversorgung in Deutschland zu diversifizieren, um unabhängig zu werden von russischem Gas. (tma)