Berlin. Bestseller-Autor Robin Alexander ("Machtverfall") hat Olaf Scholz (SPD) in der vergangenen Woche bei seiner Reise zu Wladimir Putin in Moskau begleitet. Er sagt: "Scholz hat sich wahnsinnig auf dieses Treffen vorbereitet, er hat schon zwei Wochen vorher begonnen, sich mit Russland-Experten zu treffen, hat auch noch einmal mit Angela Merkel telefoniert."
Man habe gemerkt, wie konzentriert er vor dem Gespräch gewesen sei, auf dem Hinflug nach Moskau hätten ihn die mitreisenden Journalisten anders als sonst gar nicht gesehen: "Der Kanzler war wie ein Leistungssportler vor dem entscheidenden Wettkampf in einem Tunnel." Nach dem Treffen sei "etwas von Scholz abgefallen", wie nach einer entscheidenden Prüfung: "Er macht sich natürlich keine Illusionen, dass er durch sein Gespräch mit Putin einen Konflikt abgewendet hat. Aber dass er als Kanzler über diese Klippe gekommen ist, hat ihn schon sehr gefreut."
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Ukraine-Konflikt: Scholz' Rolle sollte nicht überschätzt werden
Man dürfe Scholz' Rolle in der Beilegung der Ukraine-Krise auch nicht überschätzen, so Robin Alexander weiter, er hätte eine ganz andere Funktion als seine Vorgängerin: "Merkel war für Putin so wichtig, weil die US-Präsidenten Obama und Trump keine Lust mehr auf Verhandlungen mit Russland hatten, und sie der deutschen Kanzlerin überlassen haben." Das sei inzwischen anders, Joe Biden habe im Herbst gesagt, dass er wieder selbst mit Putin reden wolle, von Supermacht zu Supermacht: "Damit ist Scholz, anders als Merkel, nicht mehr Putins erster Ansprechpartner aus dem Westen."
Alexander blickt im Gespräch mit Lars Haider auch auf Scholz wichtige Minister, auf Karl Lauterbach, Christian Lindner und Robert Habeck, die nach wenigen Wochen in der Regierung "schon ganz schön müde aussehen". Zu hören ist der Podcast auf allen gängigen Plattformen.
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