Berlin.

    Matthias Machnig, 58 Jahre alt, Ex-Staatssekretär, seit April im Ruhestand, soll Arbeitsdirektor im Vorstand der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) werden. Nach dem Beuteschema der großen Koalition soll mit ihm ein Sozialdemokrat zum Zuge kommen, da der GIZ-Chefsessel mit einer Vertrauten von Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel besetzt sei.

    Gegen die Personalie gibt es nach Informationen der „Bild am Sonntag“ unter den Arbeitnehmervertretern Widerstand. Sieben von ihnen hätten SPD-Chefin Andrea Nahles einen Protestbrief geschrieben: „Wir appellieren an die SPD, einen alternativen Personalvorschlag zu unterbreiten, aus dem das Interesse der Partei an der Entwicklungszusammenarbeit deutlich wird.“ Kurz gesagt: Sie wollen einen Fachmann und nicht, dass bloß ein Politiker „versorgt“ wird. SPD-Mann Machnig werde keine Mehrheit der Stimmen der von den Mitarbeitern gewählten Aufsichtsratsmitglieder erhalten. Dem Bericht zufolge haben GIZ-Vorstände individuell ausgehandelte Verträge. Aus dem Aufsichtsrat heißt es, dass eine solche Stelle mit 200 000 Euro Jahresgehalt vergütet werde. Die GIZ ist ein Dienstleister der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

    Machnig war Wirtschaftsminister in Thüringen und in der Bundesregierung Staatssekretär im Umwelt- und Wirtschaftsministerium, wo er im April ausschied. Bis heute zehrt er von seinem Ruf als organisatorischer Kopf der „Kampa“, der SPD-Wahlkampfzentrale 1998, an deren Ende mit 40,9 Prozent ein beachtlicher Wahlsieg stand.